26 April 2012

Ich will ins »Thalia-Magazin«

Es ist unter Menschen mit Kulturbewusstsein ja ein wenig verpönt, die »Thalia«-Buchhandlungen anzusteuern: zu groß, zu viel Krimskrams, zu viel Marktorientierung und so weiter - alles in allem eben der böse Kapitalismus, der die kleinen Läden verdrängt. Das stimmt teilweise, und darum soll's hier gar nicht gehen.

Als ich beim letzten Mal in der »Thalia«-Filiale stöberte (ich suchte ein Geburtstagsgeschenk, und dazu muss ich Bücher anfassen können, und das mache ich gern bei einer großen Auswahl und in einem Laden, wo ich mich hinterher nicht vor dem kulturbeflissenen Buchhändler für meinen Kauf rechtfertigen muss), nahm ich die aktuelle Ausgabe des »Thalia-Magazins« mit. Es enthält auf 60 illustrierten, farbigen Seiten viel Werbung und eine Reihe von redaktionellen Hinweisen - nicht uninteressant.

Schön ist ein Artikel über den »Deutschen Phantastik Preis«, der alljährlich auf dem BuchmesseCon verliehen wird. Irgendjemand im Umfeld der Veranstalter hat einen Draht zu dem Magazin; das finde ich gut. So kommt eine Fan-Aktion, und das war und ist es unterm Strich ja immer noch, endlich auch mal in der breiten Öffentlichkeit zu ihrem Recht.

Vermerkt wird, dass ich den Preis für die beste Serie »persönlich in Empfang« genommen habe. Stimmt, normalerweise nehmen Autoren den Preis in Empfang, was ich grundsätzlich auch besser finde: Die verfassen schließlich die Romane, während ich für den Redaktionskram verantwortlich bin. Aber so kam ich mal in den Genuss, in diesem auflagenstarken Magazin erwähnt zu werden.

Es bringt mich sowieso bloß dazu, mir ein ehrgeiziges Ziel zu setzen: Ich will mal wieder im »Thalia-Magazin« erwähnt werden. Dann aber bitteschön nicht mehr als Redakteur, sondern als Autor. Dafür sollte ich aber endlich mal ein Thalia-taugliches, massenkompatibles Buch verfassen ...


2 Kommentare:

Steffen hat gesagt…

Zu Thalia gab es mal einen interessanten Artikel in der SZ. http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/487972 Leider ist er nicht mehr kostenlos lesbar, sondern kostet 2 Euro, wenn man ihn im Archiv sucht. Es geht darum, wie Thalia die Buchbranche unter Druck setzt und beeinflusst. bol.de und buch.de gehören laut Kommentaren auch dazu.

Enpunkt hat gesagt…

Das ist allgemein bekannt; da hat die Süddeutsche Zeitung nichts grundsätzlich neues berichtet. Die »Thalia«-Kette hat nicht zu Unrecht einen schlechten Ruf ... nur: Ich habe mich trotzdem gefreut, in dem Magazin aufzutauchen, und ich sehe, dass man in der »Thalia« oftmals mehr Genre-Literatur findet als im sogenannten seriösen Buchhandel.