26 Februar 2018

Der vierte Teil einer zu Recht erfolgreichen Phantastik-Serie

John Cleaver ist der Held einer Serie von Phantastik- oder Horror-Romanen, und eigentlich handelt es sich bei ihm um einen jugendlichen Serienkiller. In Szene gesetzt wird er von dem Schriftsteller Dan Wells. Wenn man möchte, kann man die Serie in die Schublade mit Jugendliteratur stecken – aber man kann sich auch als Erwachsener gut mit der Mischung aus Thriller und Horror unterhalten.

Ich las dieser Tage den Roman »Du bist noch nicht tot«, der für alle Freunde dieser Serie wichtig ist, den man als Nicht-Fan ebenfalls gut verstehen kann. Fairerweise muss ich aber eingangs sagen, dass sich der Zugang zu diesem Roman erst dann so richtig erschießt, wenn man die vorherigen Bände bereits kennt.

Denn John Cleaver ist ein echter Psychopath, den man als Leser über mehrere Bände hinweg kennenlernt, der einem dann geradezu sympathisch wird – obwohl man ihn eigentlich zumindest ziemlich »krank« finden sollte. Er denkt die ganze Zeit darüber nach, wie er Menschen umbringen kann, und hat sich gewisse Routinen zugelegt, um sich selbst zu kontrollieren.

Eine staatliche Einrichtung hat sich seiner angenommen; seither arbeitet er für die Regierung. Der Junge hat sich einem Team angeschlossen, das Dämonen jagt – oder wie auch immer die Wesen zu bezeichnen sind, die seit Jahrtausenden ihr Unwesen auf der Erde treiben. Mit seiner Manie, sich immer neue Todesarten auszudenken, ist Cleaver eine gute Unterstützung für eine seriös arbeitende Ermittlertruppe.

In »Du bist noch nicht tot« wird gewissermaßen die zweite Trilogie um John Cleaver begonnen. Cleaver ist kein Teenager mehr, sondern ein junger Mann – seine Probleme sind jedoch die gleichen geblieben. Als sein Team in Konfrontation mit einem besonders starken Dämon kommt, wird er vor eine echte Bewährungsprobe gestellt.

Klar, das ist keine anspruchsvolle Literatur, aber rasant geschriebener Unterhaltungsstoff. Der Roman macht durchaus Spaß, die Hauptfigur mit ihrer starken Innensicht trägt dazu bei, dass man stets in der Handlung drin ist. Übermäßig brutal geht's nicht zur Sache, obwohl recht viele Tote vorkommen – die Literatur, die sich heute an junge Leser richtet, ist allerdings eine Spur derber als »zu meiner Zeit«.

Den Roman gibt es als Taschenbuch sowie als E-Book. Ich empfehle allerdings die Paperback-Ausgabe, die es ebenfalls noch im Handel gibt – sie sieht durch die sogenannte Rough-Cut-Gestaltung und das aufwendige Titelbild richtig gut aus. Wer einen Horror-Roman verschenken möchte, in dem es wenig Horror, dafür aber viel Action für Jugendliche und Junggebliebene sucht, dem empfehle ich die Paperback-Version.

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