15 Dezember 2017

Eine Leser-Information aus dem Jahr 1986

Gelegentlich vergesse ich es ja selbst – aber ich arbeitete in den 80er-Jahren schon einmal in dem Verlag, für den ich seit so langer Zeit tätig bin. 1986 und 1987 schrieb ich als junger »Public-Relations-Assistent« – so nannte man das damals – zahllose Texte für den Moewig-Verlag. Unter anderem war ich für die Textarbeit der Kundenzeitschrift »Lies doch mal!« zuständig.

Die September-Ausgabe 1986 hatte ich dieser Tage mehrfach in der Hand. Unter anderem enthielt das Heft eine Sonderseite zu Jack London – von ihm erschienen ein Band mit Erzählungen und ein Roman – und eine Doppelseite zum Sachbuchprogramm des Verlages. Das waren damals drei Taschenbücher mit den Themen »Krebs durch Formaldehyd«, dem top-aktuellen Thema der bäuerlichen Biochemie (Stichwort: versuchtes Grundwasser) und dem immer beliebten Thema des Dritten Reiches – es wurde ein Sachbuch zu Josef Goebbels veröffentlicht.

Natürlich durfte ich eine Seite über Science Fiction machen, wobei die Raketenheftchenserie, für die ich heute arbeite, eine wichtige Rolle einnahm. Es gab eine Seite zu Krimis, deren Autoren ich seither eigentlich nie wieder bewusst wahrgenommen habe, und eine Seite mit allerlei Krimskrams – vom chinesischen Horoskop bis hin zu einem Krimi-Kurzgeschichtenband.

Ich stelle fest: Der Moewig-Verlag hatte damals ein kunterbuntes Buchprogramm, kunterbunt auch von der Covergestaltung her. Für einen jungen Menschen wie mich war das eine wundervolle Gelegenheit, ins Verlagsleben einzutauchen. Das Schreiben der Texte fiel mir teilweise leicht, teilweise hasste ich es; das war logischerweise davon abhängig, welcher Titel gerade gewünscht war.

Aber ich lernte viel. Fürs Leben sowieso ...

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