21 Mai 2017

Wir waren im Teatro Delusio

Die Familie Flöz muss man gesehen haben, um den speziellen Reiz zu verstehen, den die Figuren auf die Zuschauer ausüben. Das merkte ich am Samstag, 20. Mai 2017; im Theaterhaus in Stuttgart schauten wir uns das Stück »Teatro Delusio« an. Dabei spielen drei Schauspieler gefühlt zwanzig verschiedene Rollen, in einem rasanten Wechsel von Maske und Kostümen, von Figur und Ausdruck – unglaublich!

Die Familie Flöz spielt immer in Masken; diese Masken drücken die Charaktere der Figuren aus. Es gibt keine Dialoge, sondern nur Geräusche und Bewegungen. Trotzdem wird stets klar, was auf der Bühne passiert, wird immer eindeutig vermittelt, welche Aktion gerade abläuft. Bei »Teatro Delusio« schwankt man als Zuschauer zwischen schallendem Gelächter und traurigem Entsetzen, und das fand ich großartig.

Im Prinzip spielt das Theaterstück hinter den Kulissen eines Theaters. Man hört die Geräusche von der »anderen Seite«, wo das wirkliche Theater ist. Publikum applaudiert, Musiker stimmen ihre Instrumente, es wird gejubelt. Hinter den Kulissen kämpfen die Arbeiter mit dem Mühen des Alltags, streiten sich, verlieben sich. Künstler treten auf, der Direktor spielt seine eigene Show, eine Ballerina kommt zu spät, es wird Kaffee gekocht und mit Kabeln jongliert.

Ohne Mimik und Dialog drückt die Familie Flöz eine Vielzahl von Emotionen aus. Das fand ich schon bei »Hotel Paradiso« toll, und ich möchte mir auch weitere Shows dieser Truppe anschauen. Gern übrigens wieder im Theaterhaus in Stuttgart.

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Weitere Informationen zu dem Stück und seinen Hintergründen gibt es auf der Internet-Seite der Familie Flöz:
http://www.floez.net/index.php/delusio_info.de.html