14 November 2016

Schlangen, Tongs und Meuchelmörder

Wieder einmal habe ich zwei Hörspiele aus der Gruselserie »John Sinclair« angehört, wieder einmal wurde ich angenehm überrascht, wie unterhaltsam sie sind. Bei dem Zweiteiler geht es um mörderische Inder, gewissenlose Gangster und intrigante Dämonenfreunde – und natürlich muss John Sinclair als »Geisterjäger« alles unternehmen, um den Bösewichten das Handwerk zu legen.

Das erste Hörspiel – die Nummer 85 – trägt den Titel »Kalis Schlangengrube«. Dass diese Grube im ganzen Hörspiel keinerlei Rolle spielt, macht erstaunlicherweise nichts aus; es geht trotzdem ordentlich zur Sache. Indische Diener der Göttin Kali sind in London aktiv; sie ermorden Menschen und entführen einen Mann, der eigentlich John Sinclair besuchen möchte.

Im Hafen der Metropole findet die Polizei eine Leiche ohne Kopf, ein fieser Unterweltler spielt irgendwie auch eine Rolle – kein Wunder, dass die Spezialabteilung von Scotland Yard eingeschaltet wird, zu der John Sinclair gehört. Der Beamte ermittelt, die Bösewichte spinnen ihr Netz ... das alles ist spannend aufgebaut, und gemeinerweise endet das Hörspiel mit einem fiesen Cliffhanger.

Die Fortsetzung trägt nicht nur den knalligen Titel »Terror der Tongs«, sie treibt die Geschichte auch ähnlich knallig voran. Mithilfe ihrer Diener will die indische Göttin Kali jetzt in London ihr Unwesen treiben. Dazu mischen allerlei Bösewichte mit, die »Sinclair«-Experten sicher aus der Serie kennen. Und natürlich wird wieder ordentlich geschossen und gekämpft.

In dieser Folge wird klar, wie die einzelnen Handlungsfäden zusammenhängen. Die Logik wird ziemlich gedehnt, und man muss eben akzeptieren, dass im »Sinclair«-Universum an jeder Straßenecke irgendwelche magischen Wesen herumstehen – aber lässt man sich darauf ein, macht das viel Spaß.

Okay, schon klar ... das liegt nicht unbedingt an der Story, sondern vor allem an der Art der Präsentation. Die Kollegen bei Lübbe Audio schaffen es, aus den eher schlichten Storys spannende Hörspiele zu machen. Schnelle Schnitte und rasante Dialoge lassen einen durch das Geschehen eilen; auf die Details der Logik achtet man da unweigerlich nicht sooo sehr.

Das hat echt was. Respekt!

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