28 September 2016

Frecher Höllenheld

Frech und irgendwie sympathisch sieht er aus, der kleine Kerl auf dem Titelbild von »Asmoduin« – wenn man aber liest, was er alles so anstellt, findet man ihn schlagartig nicht mehr so nett. Mit »Asmoduin« hat Jens Schumacher einen sehr unterhaltsamen Roman verfasst, der sich an junge Jugendliche oder etwas ältere Kinder richtet.

Der Untertitel »Nervensäge aus der Hölle« macht dabei schon klar, in welche Richtung es gehen wird. Im Prinzip handelt es sich um einen typischen Schul-Roman – der aber mit vielen phantastischen Effekten aufgeladen worden ist.

Da ich keinerlei Probleme damit habe, mir auch einen phantastischen Roman reinzuziehen, der sich an Leute richtet, die vierzig – und mehr ... – Jahre jünger sind als ich, war ich auf die Lektüre gespannt. Schumacher ist mir als Mensch sympathisch, und seine Romane mag ich ebenfalls. Also gute Voraussetzungen.

Hauptfigur des Romans ist ein echter »Nerd«, allerdings ein sehr junger. Robert Zarkov, genannt »Bob«, geht zur Schule, ist ein absoluter Außenseiter und zugleich ein Held in Sachen Mathematik. Glücklicherweise hat er eine Cousine, die viel Geld hat und ihm immer wieder aus der Patsche hilft.

Als er aber dummerweise einen Teufel beschwört, kann sie ihm auch nicht mehr helfen. Asmoduin kommt tatsächlich aus der Hölle, ist frech und anstrengend, richtet ständig Schaden an und verlangt nach Unmengen von Schokolade. Wenn er bei Bob ist, hat dieser die Hölle auf Erden. Und natürlich hat der Schüler nichts anderes vor, als diese Höllenkreatur wieder in die Unterwelt zurückzuschicken.

Es passiert ziemlich viel auf den Seiten des Buches. Der dickliche Held hat Ärger in der Schule, wird von blöden Punks gejagt (ja, echt!!!), trifft einen obskuren Schriftgelehrten und am Ende sogar einen richtig gefährlichen Teufel. Das alles wird in einem flotten Sprachstil erzählt, der sich eindeutig an jüngere Leser richtet, bei dem ich mich aber auch gut amüsierte.

Die Dialoge zwischen dem Nerd und dem jungen Teufel sind witzig, die Lektüre verläuft rasant. Ein ausgesprochen nettes Buch also, keines allerdings, das man unbedingt kennen muss ... Aber das habe ich natürlich auch nicht erwartet.

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