24 Juli 2016

Sprechblase 234 macht Spaß

Es ist echt unfassbar! Warum gibt es so viele gute Comic-Magazine aus dem deutschsprachigen Raum und so wenig für Science-Fiction- und Fantasy-Fans? Ich habe heute endlich die Lektüre der »Sprechblase«-Ausgabe 234 beendet, die im Januar 2016 erschienen ist, und ich bin einigermaßen beeindruckt.

Klar kann mich nicht alles interessieren, was auf den 100 vollfarbigen Seiten präsentiert wird. So finde ich halt neue »Sigurd«-Comics nicht sonderlich relevant und überblättere einen Uralt-Comic aus der Serie »good girl art« mit einem gewissen Achselzucken. Andererseits gehören genau solche Beiträge zu einem solchen Magazin dazu – also alles okay so.

Richtig schön fand ich den Artikel über die Kinderzeitschrift »Wunderwelt«, die in den fünfziger Jahren die Kinder in Österreich mit Bildergeschichten versorgte. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, bewundere bitte das Titelbild der »Sprechblase«.

Lesenswert sind Artikel über den Comic-Verleger Rolf Kauka und seine Versuche, als Schriftsteller erfolgreich zu werden, über unbekannte Comics bekannter Zeichner oder Zeitungs-Comis – es sind so viele Artikel in dem Magazin enthalten, die neue Informationen für mich bereithielte, dass ich lange Zeit mit dem Schmökern beschäftigt war. 

Der Zugang zu den Texten ist eher faunisch; trotzdem sind die Fakten journalistisch erarbeitet und wirken stets komplett korrekt. Man merkt den Texten dennoch an, dass Fans schreiben, und das meine ich hier positiv. Seit Gerhard Förster, seines Zeichens selbst ein Comic-Fan, das Magazin übernommen hat, konnte er es auf jeden Fall zu neuen Höhen führen.

Es gibt haufenweise Illustrationen, Rezensionen, Artikelchen und Krimskrams, dass es einen fast erschlägt. Der Spaß kostet 9,90 Euro, was für ein »Special-Interest«-Magazin okay ist – und wer sich für Comics interessiert, sollte sich die – leider nicht sehr aktuelle – Seite des Verlages mal anschauen oder es sich in einem Laden durchblättern.

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