29 Februar 2016

Ein moderner Horror-Klassiker

Als »Song of Kali« hierzulande als Taschenbuch im Heyne-Verlag erschien, las ich den Roman erstmals – und war hin und weg. Das war anfangs der 90er-Jahre, und Dan Simmons war ein Autor, der mich völlig beeindruckte. In den Nuller-Jahren kam das Buch ein weiteres Mal heraus, diesmal als Paperback in der Edition Phantasia; noch einmal leicht bearbeitet, was die Übersetzung angeht.

Ich kaufte es mir, weil ich es schön fand – aber es dauerte einige Jahre, bis ich diese neue Version endlich las. Gut ein Vierteljahrhundert nach der Erst- also die Zweitlektüre kam also die Zweitlektüre. Würde das überhaupt funktionieren?

Um es klar zu sagen: Das funktionierte sehr gut, der Roman ist immer noch brillant.

Erzählt wird die Geschichte eines amerikanischen Schriftstellers, der auch als Redakteur einer Literaturzeitschrift tätig ist. Er reist nach Kalkutta, wo er das bisher unveröffentlichte Manuskript eines Dichters auftreiben soll. Dieser Dichter ist spurlos verschwunden, gilt als tot und war zu seinen Lebzeiten ein unglaublich wichtiger Mensch für die indische Dichtkunst.

In Kalkutta stellt sich heraus, dass es nicht einfach ist, an das Manuskript heranzukommen. Und während der Amerikaner nach dem Manuskript forscht, dringt er immer tiefer in die indischen Mysterien ein. So tritt er in Kontakt zu einer seltsamen Sekte, die die indische Gottheit Kali verehrt. Irgendwie hängt der verschwundene Dichter ebenso damit zusammen wie eine große Bedrohung für die ganze Menschheit in naher Zukunft ...

Es fällt schwer, die Handlung wiederzugeben. Sie führt in die Tiefen der indischen Mythologie, sie hat viel von einem Familienroman, sie liefert knallharte Einblicke in den Alltag einer überbevölkerten Millionenmetropole, und sie wirkt manchmal wie ein intensiver Fiebertraum.

Simmons spart nicht an schockierenden Szenen, aber sein Roman transportiert eher den hintergründigen Horror. Es spritzt kein Blut, es werden keine Folterszenen geschildert, und das Schlimmste sind jeweils die Szenen vom Leben auf den Straßen von Kalkutta. Sein Roman ist kein Schocker, er schleicht sich gewissermaßen ins Bewusstsein des Lesers.

Das macht er zuerst langsam, dann immer stärker – am Ende konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand zu legen. »Song of Kali« nach wie vor eindrucksvoll und ein Beleg dafür, dass ein moderner Horror-Roman auch schon zum »Klassiker« werden kann.

28 Februar 2016

Volkstod am Samstag

»Wer links wählt, unterstützt den Volkstod.« Das Plakat, das die Nazis bei ihrer Kundgebung am Samstag, 27. Februar 2016, in der Innenstadt von Karlsruhe zeigten, war sehr eindeutig in seiner Wortwahl. Und es bestätigte mich darin, dass ich ab und zu auf die Demonstrationen gegen Nazis gehe – man kann diesen Leuten die Straße nicht widerspruchsfrei überlassen.

Als ich gegen halb sechs Uhr abends auf dem Stephansplatz eintraf, sammelten sich die Nazis auf einer Seite des Platzes; es war um diese Zeit vielleicht ein Dutzend Männer. Auf der anderen Seite hatten sich einige hundert Gegendemonstranten eingefunden: stramm linke Leute, die ich seit Jahren kannte, die Antifa, einige normale Bürger, ein Mensch mit einer Tierschutzfahne, die er hektisch schwenkte. Die Kundgebung lief noch, also bekam ich die Reden nicht.

Die Rednerin, deren Namen ich nicht kannte, palaverte genau den linken Sermon, der mich früher immer von solchen Kundgebungen vertrieben hatte. Sie redete von Klassenkampf und anderen Dingen, was womöglich richtig war, aber an dem Tag nichts auf dem Platz verloren hatte.

Ich sah Passanten, die stehenblieben, die sich vielleicht auch in eine Demonstration gegen die Nazis eingereiht hätten, die dann aber kopfschüttelnd weitergingen. So kann man dafür sorgen, dass man »unter sich« bleibt.

Nach der Dame sprach ein Gewerkschafter, der mit einem unglaublich peinlichen Gedicht einstieg. Und wieder flüchtete ich, um das Gerede nicht anhören zu müssen. Lieber schaute ich den Nazis zu, die immer mehr wurden, und redete mit Bekannten. Der Querfunk war mit einem Disco-Wagen vertreten, wo ABBA aus den Lautsprechern drang, wo es Tröten zum Ausleihen gab.

Als die Dämmerung hereinbrach, waren die Nazis mittlerweile gut vierzig oder fünfzig Leute. Ich gesellte mich zur Antifa und verbrachte eine gute Stunde damit, Slogans zu skandieren oder die Nazis öffentlich zu beschimpfen. Die Nazi-Reden bekam ich diesmal wegen des Trötens und Pfeifens von unserer Seite nicht mit.

Das war dann nicht unbedingt hochgeistig, aber lustig. Über den Inhalt von Slogans wie »Volkstod« mögen sich spätere Historiker den Kopf zerbrechen, »Nie-nie-nie wieder Deutschland« hatte 1992 noch eine andere Bedeutung und wirkt 2016 seltsam antiquiert. Eindeutig allerdings immer noch »Ihr habt den Krieg verloren« oder schlicht »Arschlöcher«.

Als die Nazis endlich mit ihrem Spaziergang begannen, war es mir langsam echt zu kalt. Ich ging zu meinem Rad und fuhr los. An einem nahe gelegenen Punkt der Innenstadt stellte ich mich an die Polizeikette und sah dem Nazi-Mob, wie er an mir vorbeizog; um diese Zeit waren es um die 80 Personen, wie ich schätzte, der Großteil von ihnen Männer, davon ein großer Teil von der sportlichen Fraktion.

Die Antifa zog in der Zwischenzeit mit einer spontanen Demonstration von rund 250 Leuten auf die Kaiserallee: richtig gut organisiert, mit Front-Transparent und Seiten-Transparenten. Bei Slogans wie »Samstag frei – für die Polizei« kam eher gute Stimmung auf. Immerhin konnten die Straßenbahnen und die Autos weitestgehend weiterfahren, auch die Polizei verhielt sich korrekt.

Ausgerechnet vor dem indischen Lokal »Punjab« stießen die Sprechchöre der Nazis und der Antifa aufeinander. An der Stelle schrie ich auch noch ein wenig mit, bevor ich als braver Bürger heimradelte – dort wartete schließlich die »warme Stube« auf mich ...

27 Februar 2016

Der Große Steini

Wie der Große Steini wirklich hieß, tut für diese Geschichte nichts zur Sache. Anfangs der 80er-Jahre lernte ich ihn kennen, er war der große Bruder eines Klassenkameraden.

1980 oder 1981 waren einige der coolen Jungs in meinem sozialen Umfeld mit »80erle« unterwegs, also mit Mopeds, die teilweise ganz schön frisiert waren. Und gelegentlich fuhr ich mit einigen älteren Jungs, die schon ein Auto hatten, mit auf ein Dorffest.

Wir trafen an einem späten Abend im Sommer 1981 in der Gemeinde im Murgtal ein. Es lief die übliche Tanzmusik, Disco à la Boney M. und Hardrock wie Status Quo wechselten sich ab; es wurde getanzt und gesoffen.

Wir waren da, weil wir Mädchen kennenlernen wollten; wir tranken Bier und taten cool, aber wir tanzten nicht. Vor allem ich, der ich sehr schüchtern war, hielt mich mit meinem Bier im Hintergrund. Die meiste Zeit hielten wir uns in der großen Halle auf, wo wir den anderen Leuten zuschauten und ansonsten unter uns blieben.

Der Große Steini war echt groß. Er war knapp über zwanzig und eine beeindruckende Erscheinung: Seine Oberarme hatten mehr Umfang als meine Oberschenkel, er überragte mich um einen halben Kopf und war gut doppelt so breit. Ein echter Muskelprotz, dazu noch nett und lustig.

Es sollte ihm nichts nutzen. Warum er mit der örtlichen Rocker-Bande in Streit geriet, erfuhr ich an diesem Abend nicht. Es gab irgendwann vor Mitternacht eine üble Schlägerei im Vorraum.

Rechts ging es zu den Klos, links ging es zu den Treppen, die hinaus auf die Dorfstraße führten, direkt vor uns waren die Türen zur Halle. Und irgendwo dazwischen stand der Große Steini gegen gut ein halbes Dutzend oder mehr Rocker, allesamt in seinem Alter oder knapp darunter. Mit seinen dicken Fäusten hielt er sie gut auf Distanz, doch dann setzten sie Mofa- und Fahrradketten ein, schlugen ihn zu Boden, wo sie auf ihn eintraten und einprügelten.

Am Ende schwamm der Boden vor Blut. Wir waren entsetzt und erstarrt und vor allem heilfroh, dass man uns nicht auch noch die Fresse einschlug. Irgendjemand rief einen Krankenwagen, vielleicht der Hausmeister, und wir anderen verzogen uns.

Niemand von den Anwesenden rief die Polizei, niemand von uns ging hinterher zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Obwohl der Große Steini übel zusammengeschlagen worden war, redete er nicht mit der Polizei. Niemand von uns hätte in dieser Zeit mit »den Bullen« geredet; sie waren außerhalb unseres Umfeldes und wurden eher als gemeinsamer Gegner wahrgenommen.

So lernte ich den Großen Steini an einem Abend kennen, sah ihn fallen, schämte mich fürchterlich für mein Nichtstun und sah ihn danach nie wieder. Es sollte nicht die einzige brutale Schlägerei in diesem Sommer 1981 sein ...

26 Februar 2016

Ich werde nie Mathematiker

Als Schüler stand ich mit der Mathematik auf Kriegsfuß. Zwar hatte ich als Kind gut rechnen können, als es aber kompliziert wurde, scheiterte ich ständig. Für mich war damit klar: Rechnen kann ich nicht.

Doch Dietmar Dath sah das anders. Vor etwa zehn Jahren schenkte mir der Autor die Taschenbuchausgabe seines Buches »Höhenrausch«. Der Untertitel schreckte mich eigentlich ab: »Die Mathematik des 20. Jahrhunderts in zwanzig Gehirnen« ... das klang hart.

Aber er war anderer Ansicht: Er habe versucht, in zwanzig Geschichten die wichtigen mathematischen Erkenntnisse zu erzählen, sagte er mir. Ich solle es einfach mal versuchen, vielleicht könnte ich meine Abneigung gegenüber der Mathematik überwinden.

Vor zehn Jahren – ich weiß es noch wie heute – begann ich gleich mit der Lektüre des Buches. Nach unserem Treffen in Frankfurt las ich während der Rückfahrt darin. Ich verstand kein Wort ... und legte das Buch zur Seite.

Für den Mallorca-Urlaub hatte ich es mir wieder vorgenommen. Es wäre doch gelacht, so meine Überlegung, wenn ich nicht – genügend Freizeit in petto – es schaffen würde, ein Interesse am Thema zu finden.

Schriftstellerisch fand ich die zwanzig Texte alle interessant. Dath schaffte es, unterschiedlichste Richtungen zu gehen: ein Theaterstück, eine Kurzgeschichte, eine Art Märchen, ein Essay – jeder Mathematiker bekommt eine eigene literarische Form. Das ist richtig klasse und belegt, wie gut Dath schreiben kann.

Nur: Ich kapierte nicht, um was es ging. Zwar las ich die Worte, aber mir wurde nicht klar, wo das mathematische Thema war. Und das ging mir bei jedem der zwanzig Texte so. Ich las ihn an, und ich scheiterte kläglich.

Es hilft wohl alles nichts: Mit der Mathematik werde ich in meinem Alter auch nicht mehr warm. Ich werde wohl weiterhin mit »Lesen und Schreiben« mein Auskommen finden müssen.

25 Februar 2016

Rotierende Universen und so

Ich liebe die Zeitschrift »bild der wissenschaft«; seit über zwanzig Jahren lese ich sie regelmäßig, und ich schaffe es leider nur selten, eine Ausgabe komplett zu lesen. Das liegt daran, dass ich nicht alle Themen gleichermaßen interessant finde – und so wird es wohl jedem Leser der Wissenschafts-Zeitschrift gehen. Da ist es gut, wenn ich Urlaub habe und damit Zeit, mal so eine Ausgabe von vorne bis hinten durchzuschmökern.

Die Ausgabe 1/2016 hat als Titelthema ausgerechnet »Rotiert unser Universum?«; ich liebe Artikel mit den kosmologischen Themen. Das hat selbstverständlich etwas mit meinem Beruf zu tun – aber weil dieser wiederum etwas mit meinen persönlichen Interessen zu tun hat, passt ja alles gut zusammen ...

Solche Artikel lese ich von vorne bis hinten – und letztlich verstehe ich nicht alles. Die Forschung zum »rotierenden« Universum verstehe ich; ich kapiere auch, dass man die Drehung der Galaxien auszurechnen versucht. Nach welchen wissenschaftlichen Kriterien die Forscher vorgehen, ist schon schwieriger, und die mathematischen Grundlagen kapiere ich überhaupt nicht.

Vielleicht ist das nicht so schlimm: Lese ich solche Artikel, fühle ich mich als interessierter Laie näher dran an der Grundlagenforschung. Und wenn ich mich gedanklich mit dem Drehimpuls des Universums beschäftige, komme ich schon nicht auf die Idee, mich auf die politische Entwicklung in Europa einzulassen und mich darüber zu ärgern ...

Schlechtmensch im Boxring

Seit vielen Jahren erfreut mich die Terrorgruppe aus Berlin mit ihrem Punkrock und entsprechenden deutschen Texten. Nach einer längeren Pause sind die Jungs wieder da, ihr Konzert in Karlsruhe verpasste ich leider prompt. Aber heute gibt es ja so schöne Sachen wie YouTube, wo man sich eine Band eben auch im Video angucken kann.

Ganz neu ist das Video zu »Schlechtmensch«, das dieser Tage erst publiziert worden ist. Dennis Schmelz führte die Regie für den Film, der in einem Boxring aufgenommen wurde; zwei Frauen zeigen ein knalliges Training und machen klar, dass man im Kampf auf der Straße manchmal doch die Fäuste einsetzen muss.

Letztlich ist das Filmchen auch eine Antwort auf die aktuell anschwellende Welle an rechtsradikalem Hass, die durch das Land schwappt. Musikalisch bleibt die Band dabei nicht dem Deutschpunk verhaftet, sondern liefert eher etwas, das man vor 35 Jahren als »Wave-Punk« hätte bezeichnen dürfen. Oder als »Neue Deutsche Welle«, bevor dieser Begriff zum Hohn verkam.

Cool. Anschauen und teilen bitte!

24 Februar 2016

Love Channel lieben's schnell

13 Stücke in zehneinhalb Minuten – das ist ein Wort. Die Band Love Channel aus Gießen macht keine unnötigen Nebensachen, sondern kommt zum Punkt. Auf der gleichnamigen EP, die um 2013 erschienen ist, gibt's Hardcore-Punk der alten Schule. Punkt. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen.

Der Sänger schreit und brüllt, und man kann ihn so richtig vor sich sehen. Die Band ruppt und rotzt dazu, die Breaks sind schnell, es wird abwechslungsreich nach vorne gebolzt – und kein Stück hat unnötige Längen. Das ist konsequent und klar; so muss es sein!

Was ich tatsächlich klasse finde: Die Stücke entwickeln sich im Ohr geradezu. Hört man sie einmal an, bemerkt man nur den Krawall. Bei mehrfachem Anhören wird klar, dass die recht differenziert sind. Die vier Musiker wissen auf jeden Fall, was sie tun ...

23 Februar 2016

Zukunft und Tradition

Die aktuellen Wahlplakate lassen mir keine andere Wahl: Wenn ich an ihnen vorbeifahre oder vorbeigehe, muss ich sie anschauen. Am Montag abend purzelte ich fast vom Fahrrad, als ich in der Innenstadt von Karlsruhe ein aktuelles Plakat der CDU sah. Zuerst hielt ich es für eine Satire, allein schon wegen der außergewöhnlich schlechten Typographie, aber ebenso wegen der Aussage.

In schlichtem Deutsch steht da geschrieben: »Damit unser Mittelstand auch in Zukunft Tradition hat.« In einem Land wie Baden-Württemberg, in dem angeblich der Mittelstand den Ton angibt, in Wirklichkeit aber multinationale Konzerne wie Daimler der Landesregierung sagen, was sie zu tun hat, ist das eine starke Aussage.

Gemeint ist damit wohl, dass die CDU sich mal wieder als Hüterin des Mittelstandes aufspielen will, nachdem man jahrzehntelang die Großindustrie hätschtelte und den Oberen Zehntausend eine Steuersenkung nach der anderen angedeihen ließ. Aber ich fiel fast vom Rad, weil ich die eigentliche Aussage wahrnahm. Die CDU will nicht, dass der Mittelstand eine Zukunft hat, sondern dass er seine Traditionen behält.

Wollte man eine Zukunft für den Mittelstand, müsste man investieren: in vernünftige Transportwege, in eine gute Infrastruktur auch im Internet, in Bildung und in eine schlanke Verwaltung. All das kostet Geld und vor allem Hirn, das ist schwierig umzusetzen. Ganz anders ist es, wenn man an die Tradition denkt: Da zieht man im Zweifelsfall den Leuten einen Trachtenanzug an und einen bunten Hut auf – und gut ist.

Traditionen sind billig, eine Zukunft muss erarbeitet werden. Und das macht diese Wahlaussage der CDU einerseits sehr witzig, andererseits halt sehr traurig.

22 Februar 2016

Kleiner singender Prinz

Ich kann nicht gerade sagen, dass ich mich in Sachen Musicals auch nur ansatzweise auskenne. Aber manchmal zwingen einen diverse Gründe dazu, in so ein Musical zu gehen. Und so sah ich im Verlauf der Jahre die »großen« Musicals wie »Cats« oder »König der Löwen«, ließ mich davon gut unterhalten und schloss meinen Frieden mit diesem Zweig der Unterhaltungsindustrie.

Am Sonntag, 21. Februar 2016, schaute ich mit »Der Kleine Prinz« als Musical an. Nicht als fest installiertes riesenfettes Musical wie die eben genannten Produktionen, sondern als »Touren-Stück«, das auf der Bühne des Theaterhauses in Karlsruhe gezeigt wurden. Da verbieten sich natürlich alle Vergleiche – so ein normales Musical lässt sich nicht so einer fetten Produktion vergleichen.

Die Geschichte mit dem kleinen Prinzen ist bekannt, die muss ich nicht wiedergeben. Wie so ein Musical funktioniert, ist auch bekannt: Eine Geschichte wird singend und tanzend erklärt, in diesem Fall mit Orchester und Video-Installation.

Ich fand das richtig schön gemacht. Die Musik war nicht unbedingt mein Fall, da zu seicht und gleichzeitig zu poppig; die Sänger standen manchmal arg steif herum, aber die einzelnen Szenen waren wirklich hübsch und erzählten die klassische Phantastik-Geschichte so schön nach, dass ich mich sehr gut unterhalten fühlte.

Einmal im Jahr finde ich so ein Musical völlig in Ordnung. Mit dem »Kleinen Prinzen« habe ich mein Soll für 2016 erfüllt, und ich habe mich dabei nicht gelangweilt. Damit kann ich echt zufrieden sein.

21 Februar 2016

Deutscher sein?

Die junge Frau an der Tür hatte auffallend hellblond gefärbte Haare. Genau das Grellblond, das ich vor zwanzig Jahren auch gern auf dem Kopf gehabt hatte. »Hast du einen Stempel?«, fragte sie, als ich hinaus wollte.

Ich nickte zu dem jungen Mann mit Vollbart hinüber, der neben ihr an der Kasse saß. »Er hat mich doch schon gesehen«, sagte ich. »Ich geh doch ständig raus, um Luft zu schnappen, und komme wieder rein.«

»Wenn er das sagt, ist das okay.« Sie sprach mit einem osteuropäisch klingenden Akzent. »Aber jetzt bin ich der Babo an der Kasse, also kriegst du einen Stempel.«

Ich nickte, kassierte meinen Stempel und stand dann im Freien. Der Rauch vieler Zigaretten, den ich nicht mehr gewöhnt war, und die grelle Elektromusik blieb hinter mir zurück. Ich atmete tief die vom Regen geschwängerte Luft ein.

Nach einer Woche in einem kurzen Urlaub war ich da – und gleich in einer Kneipe mit Tanzfläche gelandet, die ich noch nicht kannte und in der die Gäste rauchten wie die Schlote. Und ich hatte zum ersten Mal den Ausdruck »Babo« gehört, von dem ich bisher gedacht hatte, den gäbe es nur bei Jugendforschern und grenzdebilen Hiphoppern.

Als ich wieder hineinging, strahlte mich die Blondine an. »Du bist Deutscher, oder?«

»Ähm.« Ich kratzte mich hinterm Ohr. »Das schon. Aber eigentlich bin ich Schwabe. Und ...«

»Das verstehe ich nicht. Ich verstehe euch Deutsche nicht. Mit euren Fußballvereinen, mit eurem ›Ich bin da, ich bin jenes‹. Du bist doch Deutscher?«

»Ja klar.« Worauf wollte sie hinaus? Klar war ich Deutscher. Seit Geburt. Meine Eltern waren Deutsche gewesen, meine Großeltern auch, der Opa ein eingedeutscher Deutschweizer, meine Urgroßeltern.

»Du siehst aus wie ein Deutscher, du redest wie ein Deutscher, also bist du ein Deutscher.«

»Und wo bist du her?«

Sie strahlte über das ganze Gesicht und nannte mir einen russisch klingenden Ort. »Das ist bei Krasnojarsk, also mitten in Russland, also fast Sibirien«, erläuterte sie. »Voll Scheiße da. Und jetzt bin ich hier und deutsch., und ich bin so froh, Deutsche zu sein.«

Neue Gäste kamen, junge Leute, die hippelig wirkten und sich amüsieren wollten. Sie musste sich um die neuen Gäste kümmern. Ich schob mich an der Blondine vorbei und stellte mich zu dem Bier an die Theke.

»Na?«, wurde ich gefragt. »Hat dich die Türsteherin angebaggert?«

»Was? Wir haben uns unterhalten.«

»Die hat dich voll angestrahlt.«

Ich guckte zur Tür und zur Kasse. Die Blondine grinste in meine Richtung und winkte euphorisch. Ich grüßte mit der rechten Hand lahm zurück und kümmerte mich um mein Bier.

20 Februar 2016

Das Californium nach Dick

Wer sich in den 80er-Jahren mit Romanen und Kurzgeschichten von Philipp K. Dick beschäftigte, war Science-Fiction-Fan, ein »Nerd« also nach heutigen Maßstäben, meinetwegen auch ein »Geek«. Science Fiction war eine Minderheitenkultur für Spinner, und sogar in der SF-Szene mochten nicht unbedingt alle die Art von Science Fiction, die Dick schrieb.

1982 starb er; seither wurden viele seiner Romane und Kurzgeschichten verfilmt und zu großen Erfolgen. Ein Streifen wie »Blade Runner« wurde sogar stilbildend, mit »Total Recall« wurde aus einer Geschichte ein großer Hollywood-Spielfilm gezaubert.

Demnächst wird es ein Computerspiel geben, das sich auf Dick bezieht. Der Name des Spieles lautet »Californium«, und man muss als Spieler in diesem Adventure tatsächlich einen Schriftsteller »führen«, der sich mit Alkohol und LSD die Birne zuhaut. Dabei stellt er fest, dass die Welt, in der er lebt, in Wirklichkeit ganz anders ist.

Der Fernsehsender Arte war an der Entwicklung beteiligt; dort kann man auch schon mal die erste Folge herunterladen. Im März will Arte sowieso eine Dokumentation über Dick zeigen. Das alles könnte mich sehr interessieren, vielleicht werde ich doch noch zum Computerspieler ...

19 Februar 2016

Vertrauensvolle Partnerschaft

Über obskure Mails mit Geldangeboten kann ich mich immer noch amüsieren. Wenn mir eine »Tambini« mit dem Betreff »Wichtiger Hinweis« – natürlich in Versalien geschrieben – eine Mail schickt, weiß ich ja eigentlich schon, dass sie nur Unfug enthalten wird, und sollte sie sofort-sogleich löschen. Aber weil ich neugierig bin, gucke ich rein.

Neben allerlei Höflichkeiten ist der entscheidende Satz der hier: »Es ist mit großer Sicherheit, dass ich Ihre vertrauensvolle Partnerschaft suchen zu übertragen US-$ 18 Millionen, und wir werden 50/50% nach der Transaktion teilen.« Das Angebot klingt so fair, dass ich verzweifelt nach einem Link suche, den ich anklicken könnte.

Aber das hat die gute Frau wohl vergessen. »Wenn Sie interessiert, bitte für weitere Informationen antworten«, schreibt sie.

Die Spam-Mails werden auch immer seltsamer – früher musste man nur auf einen Link klicken, um das Virus oder den Trojaner abzubekommen; jetzt muss man die Leute schon anschreiben. (Früher war halt alles besser. Daran sind sicher auch das Merkel-Regime und die Lügenpresse schuld.)

18 Februar 2016

Ent-vegetarisiert?

Irgendwann im Jahr 1993 schaffte ich den Absprung: Ich wurde Vegetarier. Über die zwei Versuche davor und mein klägliches Scheitern müssen wir andermal sprechen, nicht heute aber. Heute geht es darum, endlich eine Lüge zu gestehen.

Seit gut zwei Jahrzehnten behaupte ich nämlich, aus Tierschutzgründen zum Vegetarier geworden zu sein. Ich will mich nicht mitschuldig machen an der milliardenfachen Tierquälerei. Zum Veganer reichte es noch nicht, und meine Lederjacke liebe ich nach wie vor; ein bisschen Inkonsequenz hat bisher keinem geschadet.

Vor allem aber erzähle ich allen, dass ich eigentlich Fleisch gern mag. Es sei keine Frage des Geschmackes, sondern eine Frage der Ethik. Das aber ist – leider – eine Lüge, wie ich seit heute abend weiß.

Weil es im Hotel-Restaurant irrsinnige Berge an Fleisch gibt, wollte ich einfach mal probieren. Also schnitt ich mir je ein Stück mit Lamm-, Rind- und Schweinefleisch ab und schleppte es mit einer »Paella mit Gemüse« zu meinem Tisch. Als Vegetarier hat man es in solchen Restaurants sowieso schlecht; damit das Essen nicht ganz so eintönig ist, hatte ich mir schon einige Male ein Stück Fisch gegönnt.

Ich probierte das Fleisch. Ich kaute das Lamm, ich testete das Rind, ich futterte das Schwein. Und ich stellte fest: Das schmeckt mir alles nicht. Ich mochte es nicht. Dann doch lieber Kartoffelgratin und Gemüse.

Aber damit muss ich nicht mehr länger lügen. Wenn mich künftig jemand fragt, warum ich Vegetarier bin, sage ich halt: »Weil ich Tierquälerei scheiße finde. Und weil so ein Stück Aas aufm Teller einfach scheiße schmeckt.«

17 Februar 2016

In der Lobby

Ich saß auf einem dieser weißen Sofas, den Laptop auf dem Schoß, und tippte vor mich hin. Aus den Lautsprechern drang an diesem Abend ABBA, das war mir lieber als die DIRE STRAITS, die es zum Frühstück gegeben hatte. Auf dem Sofa mir gegenüber, nur getrennt durch einen Couchtisch, saß ein Paar: er ein wenig älter als ich, sie ein wenig jünger.

»Was machen Sie da eigentlich die ganze Zeit?«, fragte mich auf einmal die Frau.

Ich sah auf. »Ich schreibe.« Den Zusatz »sieht man doch« verkniff ich mir.

»Aber doch nicht über uns?«

»Nein. Wieso das denn?«

»Sie haben vorhin die ganze Zeit in unsere Richtung geschaut.«

»Ich habe blicklos ins Leere gestiert, weil ich nachgedacht habe, und Sie sitzen direkt vor mir. Was soll ich dann da machen? Aufstehen und zur Seite zu gehen?«

Nein, das sagte ich nicht. Ich war feige und höflich zugleich Nur das mit dem Blicklos-ins-Leere-Stieren. Aber es schien zu reichen.

Beide schauten mich irritiert an. Dann standen sie auf, ohne ein Wort miteinander gesprochen zu haben, in einer einzigen und eindeutigen geistigen Übereinstimmung und gingen.

16 Februar 2016

Doch ganz schön deutsch

Auch wenn – oder weil? – es kalt und windig und tendenziell regnerisch ist, scheine ich so deutlich außerhalb der Hochsaison auf Mallorca zu sein, dass nicht gerade der Mob durch die Straßen tobt. Kneipen, wie »Bei Irene« oder »Bier-Keller« heißen, sind ebenso geschlossen wie einige Autovermietungen und die gut zwei Dutzend »Spar«-Geschäfte, die es in der Stadt gibt.

Gelegentlich stelle ich mir vor, wie es in der kleinen Stadt wohl aussieht, wenn die Hochsaison angebrochen ist. Die Kneipen sind dann wahrscheinlich voller Leute, es sind sowieso alle Kneipen offen und nicht nur zwei Restaurants in der Nähe des Hafens. Überall drängen sich die Touristen, es ist nicht nur die Handvoll Leute, die zwischen den einzelnen Hotels am Küstenweg spazieren gehen.

Dann gefällt mir die Insel womöglich doch nicht. In diesen Februar-Tagen erweist sich Mallorca als angenehm, wenngleich viel zu kalt. Ich bummele durch einen Friedhof, ich klettere an der Steilküste entlang, ich spaziere zum nahe gelegenen Leuchtturm und verlaufe mich fast in den Pinienwäldern.

Wenn ich nicht schreibe – und das kann ich einfach nicht ununterbrochen –, gehe ich an die frische Luft. Mit dem Pullover kann man es aushalten, an einem Tag hatte ich sogar Jacke und Pullover über dem T-Shirt, als ob ich Süddeutschland gar nicht verlassen hätte.

Zum Radfahren ist es für meinen Geschmack übrigens zu windig. Wenn man sich als Fußgänger so richtig gegen den Wind stemmen muss, wird einem das Radfahren garantiert nicht mehr Spaß bereiten ...

15 Februar 2016

Die Insel der Deutschen

Ich musste alt werden, um zum ersten Mal nach Mallorca zu kommen. In meinem bisherigen Leben hatte ich eine gewisse Abneigung gegen die spanische Insel; die üblichen Klischees, die man über deutsche Touristen hat, trugen dazu bei. Jetzt aber bin ich für eine Woche auf der Insel, in einer kleinen Stadt im Nordosten, wo ich mich in einem Hotel direkt am Strand eingemietet habe.

Das Wetter ist zu kalt und zu unerfreulich, um an Baden auch nur zu denken. Das ist auch nicht der Grund meines Aufenthaltes: Ich will schreiben.

Meine Pläne sind dabei durchaus ambitioniert: Bei dem Schreibprojekt, an dem ich seit einiger Zeit arbeite, will ich einige entscheidende Schritte vorankommen. Ich will »reinen Text« erarbeiten, mir aber auch einige grundsätzliche Gedanken über einen klaren Plan machen: Kapitel für Kapitel idealerweise, ein sogenanntes Exposé also.

Ein wenig erholen möchte ich mich auch, also unternehme ich lange Spaziergänge. Für eine Radtour ist mir der Wind zu stark, die Spaziergänge entlang der felsigen Küste sind aber durchaus nach meinem Geschmack.

Ich kann nicht gerade sagen, dass sie meditativen Charakter haben, aber ich fühle mich schon nach kurzem Aufenthalt nicht mehr so schrecklich gestresst wie zuletzt. Selbst wenn aus dem Roman nichts werden sollte – ein wenig Erholung hat noch niemandem geschadet.

14 Februar 2016

Zeitweise ironischer Maigret-Krimi

Er ist wahrscheinlich der französischste Kommissar aller Ermittler, die jemals in der Literatur und im Film irgendwelche Kriminalfälle aufgeklärt haben: Kommissar Maigret, der erfahrene Polizist aus Paris, den der Schriftsteller Georges Simenon in insgesamt 75 Romanen in den Einsatz schickte. Ich las zuletzt von ihm »Maigret in New York«, Band 27 der Reihe, und war schon vom Titel einigermaßen irritiert: Was hatte Maigret mit Amerika zu tun?

Tatsächlich ist der Ausgangspunkt der Geschichte ungewöhnlich genug. Maigret, eigentlich längst im Ruhestand, erhält einen Auftrag, den er nicht ablehnen kann. Mit einem Ozeandampfer fährt er nach New York, wo er recht schnell in einen merkwürdigen Fall hineingezogen hat. Dieser hat mit zwei französischen Auswanderern und ihren Söhnen zu tun, mit einem Mord, der wohl dreißig Jahre zurückliegt, und mit einem verpfuschten Leben ...

Am Ende ist der Fall aufgeklärt, Maigret kann das Schiff besteigen und zurück nach Europa fahren. Wie immer macht er es durch engagiertes Nachfragen und ständiges Herumschnüffeln, klassische Polizeiarbeit nach Maigret-Manier also.

Doch diesmal ist einiges anderes, denn der Kommissar muss als Privatmann in New York ermitteln. Er spricht nur schlechtes Englisch, ist also ständig darauf angewiesen, dass er Leute trifft, die französisch sprechen oder sich mit ihrem Englisch viel Mühe geben. Streckenweise hat es eine angenehme Ironie, wenn Maigrets Methoden im fremden Land scheitern, wenn er Umwege gehen muss, die er nicht kennt, oder wenn er vom Whisky einen schrecklichen Kater bekommt.

Selbstverständlich ist »Maigret in New York« trotz aller dezenten Ironie ein typischer Roman der Reihe, der mir wieder einmal viel Spaß bereitet hat. Und so freue ich mich schon auf den nächsten Band, den ich mir vornehmen kann!

13 Februar 2016

Hotel-Alleinunterhalter

Das Hotel ist vom Standard her ganz ordentlich, das Publikum mehrheitlich deutsch und englisch; es sind aber auch viele Spanier darunter. Man zieht sich ordentlich an, wenn man in den Speisesaal geht; vor allem die älteren Paare haben sich richtig fein gemacht. Ich falle mit meinem Kapuzenpullover auf; vor allem falle ich aber auf, weil ich allein bin.

Es ist der Vorabend des Valentinstages – und dass das in Spanien ein Thema ist, war mir bis vor einem Tag nicht einmal bewusst. Das Hotel hat seine Dekoration auf das festliche Ereignis ausgerichtet; es gibt viele Blumen, und die Nachtische am Buffet haben häufig die Form eines rosaroten Herzes.

Die Krönung ist allerdings der Alleinunterhalter. Der Mann ist schon grauhaarig, sein Schnauzbart ist schwarz mit dicken Silberfäden. Mit der Gitarre in den Händen tänzelt er zwischen den Tischen hindurch, aus den Verstärkern dringt ein Medley aus internationalen Liebesliedern, alle im Stil von Ricky King interpretiert.

Immerhin singt der Mann nicht. Aber die schnulzigen Versionen irgendwelcher großer Hits von Tina Turner, den Beatles oder auch Ben E. King sind auch so kaum auszuhalten. Es ist von Vorteil, an einem solchen Abend allein unterwegs zu sein: Bei mir bleibt er nicht zu stehen, um mir ein persönliches Ständchen zu singen ...

12 Februar 2016

Peter zum sechzigsten

Dass es nicht mit einer sauberen Punktlandung geklappt hat und ich meinen aktuellen Fortsetzungsroman »Und: Hardcore!« nicht mit der Folge 60 abschließen kann, habe ich in diesem Blog ja schon einmal beklagt. Dieser Tage flatterte mir die Ausgabe 124 des famosen OX-Fanzines ins Haus, auf dem Titelbild sieht man unter anderem die Band Turbostaat, und innen drin sind wieder eineinhalb Seiten mit meinem Fortsetzungsroman.

Im Prinzip ist die Geschichte so gut wie zu Ende; viel kann nicht mehr kommen. Aber das wird eben doch noch in der Folge 61 zu erzählen. In der aktuellen Folge schildere ich den »Endkampf im Wald«: Peter Pank und seinen Handvoll von Kumpels gegen eine Gruppe bewaffneter Nazi-Skins. Das kann eigentlich gar nicht gut gehen, aber unsere tapferen Helden versuchen's natürlich ...

11 Februar 2016

Ich wurde interviewt

Die »SOL« ist die Zeitschrift der PERRY RHODAN-FanZentrale. An der Gründung der Zeitschrift vor ziemlich genau zwanzig Jahren war ich nicht ganz unschuldig – weshalb es mich besonders freut, wenn ich in diesem Heft »auftauche«. Die aktuelle Ausgabe trägt die Nummer 81, wird dieser Tage an die Abonnenten verschickt und bringt ein umfangreiches Interview mit mir.

Auf fünf Seiten werde ich von Christina Hacker »ausgequetscht«. Es geht vor allem um PERRY RHODAN, was angesichts des Themas der Zeitschrift angebracht ist, aber auch um meine eigenen Geschichten, um Punkrock und die Fan-Szene. Selbst kann ich kaum etwas dazu aussagen, ob die Fragen und Antworten gut sind – das müssen die Leser entscheiden –, aber ich finde die Zusammenstellung sehr gelungen.

Das Interview wurde übrigens in Wolfenbüttel geführt. Dort an der Bundesakademie für kulturelle Bildung hatte mich Christina Hacker vor ihr Diktiergerät gesetzt und mir dann viele Fragen gestellt. Wer also jetzt unbedingt mehr über mich wissen will (ein wenig eitel bin ich ja schon ...), kann das Heft über die Internet-Seite der PRFZ bestellen.

10 Februar 2016

Abgesang auf einen Superhelden

Was passiert, wenn Superhelden altern? Wenn sie krank werden, alt und schwach? Der geniale Comic »Watchmen« gab in den 80er-Jahren eine Antwort darauf, die bis heute nachwirkt und wegweisend ist. »End Of Days« macht etwas ähnliches mit der Figur des Superhelden Daredevil – dabei entstand ein eindrucksvolles und vielschichtiges Werk.

In deutscher Sprache sind die acht Hefte als schön gestaltetes Paperback im Rahmen der Reihe »100% Marvel« bei Panini Deutschland erschienen. Der Titel hierzulande lautet konsequenterweise »Das Ende aller Tage«. Neben der Hauptgeschichte hat der Verlag einen schönen Anhang spendiert, in dem sich unter anderem eine Galerie mit den Variant-Covern befindet, dazu kommen einige Skizzen bekannter Künstler.

Die Geschichte beginnt mit einem brutalen Kampf, an dessen Ende Daredevil auch stirbt Der legendäre Superheld, der durch seinen roten Anzug und seine elegante Art, gegen Bösewichte zu kämpfen, bekannt geworden ist, liegt als zerschlagene Leiche auf dem Asphalt von New York. Der Reporter Ben Urich, früher einmal sein bester Freund, möchte eine Geschichte über ihn schreiben, bohrt in der Vergangenheit und stößt auf seltsame Hintergründe.

Man muss die gesamte »Daredevil«-Geschichte nicht kennen, um diesen Comic zu verstehen. Die Eckpunkte wiederhole ich kurz: Matt Murdock ist ein blinder Rechtsanwalt, der allerdings übernatürliche Kräfte besitzt. In der roten Kluft des Superhelden Daredevil kämpft er nachts gegen allerlei Bösewichte und hat vor allem das Stadtviertel Hell's Kirchen zu seinem persönlichen Schutzraum erwählt.

Nach dem Tod des Superhelden stellt der Journalist fest, wie sehr sich die Welt verändert hat. Ehemalige Weggefährten sind tot, andere sind längst »bürgerlich« geworden und ziehen ihre Kinder groß. Und während er sucht und stöbert, merkt Urich, wie sehr er selbst entfernt ist von seinem früheren Leben.

»Das Ende aller Tage« ist ein trauriger Comic. Bei aller Action geht es um tiefe Gefühle, um verletzte Menschen und um versäumte Chancen. Erst gegen Ende gibt es die Andeutung eines »Happy-Ends«, und selbst das ist nur eingeschränkt.

Brian Michael Bendis und David Mack schrieben die Story, die ich eindrucksvoll und spannend fand, zutiefst emotional und trotzdem mitreißend. Mein Vergleich mit den »Watchmen« drängte sich bei der Lektüre auf – denn auch hier geht es um einen Rückblick, auf die »alte Zeit« eines Superhelden und eine neue Zeit, die vielleicht keinen Sinn mehr für kostümierte Verbrecherjäger hat.

Künstlerisch sind die acht Comic-Hefte ebenfalls außergewöhnlich. Altmeister wie Klaus Janson oder Bill Sienkiewicz sowie eher neue Künstler wie Alex Maleev und David Mack zeichneten die Geschichten; manchmal wechselt die Stilrichtung mitten im Comic. Vor allem Sienkiewicz ist für die Rückblicke zuständig, bringt mit seinem aquarellhaften und zugleich brüchigen Stil eine besondere Sichtweise ein.

Das fand ich richtig toll: kein effekthascherischer Comic, sondern einer, der intensiv erzählt und seine Figur leiden lässt. Man muss kein »Daredevil«-Fan sein, um diese Geschichte zu mögen. Ich fand sie brillant!

Das Paperback von »Das Ende aller Tage« ist richtig schön gestaltet, es ist 208 Seiten stark und kostet 19,99 Euro. Brandneu ist der Comic nicht mehr, er kam bereits zu Beginn des Jahres 2014 in den Handel. Aber ich empfehle ihn immer noch gern. Man bekommt ihn nach wie vor direkt bei Panini Deutschland.

09 Februar 2016

Dada wird hundert

»Wie wird man berühmt? Indem man Dada sagt.« So steht's im ersten »Dada-Manifest«, das Hugo Ball verfasste. Vor genau hundert Jahren wurde – mitten im schrecklichen Ersten Weltkrieg mit seinen Millionen von Toten – eine literarische und zugleich künstlerische Bewgung ins Leben gerufen.

Alle möglichen Museen und Zeitschriften erinnern an das Jubiläum, verweisen auf den 5. Februar 1916 und die erste Dada-Veranstaltung in einem Restaurant in Zürich. (Der kleine Saal wurde extra für diesen Abend als »Künstler-Kneipe Voltaire« bezeichnet.) In den vergangenen Jahren habe ich nicht mehr an Dada gedacht, aber es gab eine Phase in meinem Leben, in der ich die dafür zugrunde liegenden Ideen toll fand.

In der Schule konfrontierte mich ein Deutschlehrer erstmals mit Dada, und danach besorgte ich mir Literatur, las mich ein, schaute mir einige der Kunstwerke aus den Jahren 1916 bis 1919 an und war teilweise völlig begeistert. Ich war etwa 18 Jahre alt, suchte nach einer Möglichkeit, mich irgendwie auszudrücken, und fand schon deshalb Dada ziemlich klasse.

Also versuchte ich mich an Lautgedichten, schrieb an einem Dada-Theaterstück und rief mit Schulfreunden ein »Dadaistisches Quartett« ins Leben. Ein Quartett deshalb, weil es ja allerlei Literaturkreise gab und ich originell sein wollte. Wahrscheinlich fanden mich meine Mitschüler nicht originell, sondern nervtötend.

Es war mir egal. Dada war eine tolle Methode, Dinge anders zu benennen oder auf die Spitze zu treiben. Man konnte sich seine Klamotten mit einem dicken Edding bemalen und das Ganze als »Dada«-Kunst bezeichnen – ich kapierte sicher nicht so richtig, wie die Dadaisten es siebzig Jahre zuvor gemeint hatten, interpretierte das alles eher auf meine Weise.

Meine Begeisterung hielt nicht lange an. Nach der Schulzeit legte sie sich schnell, und meine Dada-Texte verschwanden in einem Ordner. Aber wenn Dada jetzt seinen hundertsten Geburtstag feiert, sollte ich sie wohl mal wieder hervorkramen ...

08 Februar 2016

Punk aus Südamerika

Keine Ahnung, wann ich zum letzten Mal über Südamerika »berichtet« habe. In meiner Radiosendung am Sonntag, 7. Februar, war es wieder einmal so weit: Es ging um Punkrock, Hardcore und ein wenig Ska vom südamerikanischen Kontinent. Meine Sendung im örtlichen Querfunk ließ es ordentlich scheppern. Die Qualität mancher Aufnahme war dabei echt auf Schrabbel-Niveau, aber gut – es war ja schließlich auch Punkrock ...

Zu Brasilien hatte ich schon Sendungen, trotzdem darf ich das Land nicht weglassen. Mit Central De Brasil hatte ich eine klassische Oi!-Band, mit Randal Grave dann eine, die eher Skapunk mit schlichtem Englisch brachte.

Wesentlich krachiger sind Sin Patria aus Peru mit ihrem derben Anarcho-Punk, während The Argies aus Argentinien seit Jahr und Tag eher mit schönem Schunkel-Punkrock um die Ecke kommen.

Einen kleinen Schwerpunkt hatte ich mit Venezuela. Artilleria bollerten mit Anarcho-Punk, während Los Dolares vor allem durch wütendes Gebrüll und ruppiges Schlagzeug auffielen. Zum Ausgleich gab's die Ska-Band Desorden Publico, die ich echt mag und die vielvielviel melodischer klang.

Nicht zu vergessen noch Chile: Die Piromanos del Ritmo knallten rabiaten, schnellen Hardcore-Punk aus den Boxen, während BBS Paranoicos im Prinzip nach den frühen 80er-Jahren klangen: durchaus melodisch, trotzdem aggressiv und druckvoll. Eine sehr abwechslungsreiche Sendung also, die einen gewissen Schwerpunkt bei wüstem Geboller hatte ...

07 Februar 2016

Anna Mateur hat gerockt

Am Samstag abend, 6. Februar 2016, sah ich zum ersten Mal ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk – »Band« scheint mir hier der falsche Begriff zu sein – aus Dresden auf der Bühne: Anna Mateur & The Beuys spielten im Tollhaus in Karlsruhe, und ich war völlig begeistert. Dabei wusste ich nicht so richtig, was auf mich zukommen sollte; ich ließ mich also überraschen.

Anna Mateur ist eine Sängerin, die rein optisch schon reinkracht: Sie ist eher rundlich, um es vorsichtig zu sagen, macht daraus aber keinen Hehl und tobt trotzdem ganz schön auf der Bühne herum. Begleitet wird sie von einem Gitarristen, den sie auf der Bühne öffentlich »anschmachtet«, und einem extrem cool wirkenden Cellisten, der unter seinem Hut aber oftmals selbst lachen muss.

Was die drei boten, war im Prinzip Musik-Kabarett. Bekannte Stücke wurden verwurstet – großartig beispielsweise »Daddy Cool« von Boney M., was jetzt eine ganz andere Note bekam –, eigene Stücke aber ebenso gebracht und vor allem das Publikum immer mal wieder ordentlich verarscht. Die Sängerin glänzte durch Selbstironie, machte klare Aussagen zu Pegida und Sexismus, lieferte aber vor allem eine Show voller Überraschungen und viel Witz ab.

Ich meine: die Fanfare aus »Star Wars« auf einer Flöte ... Rage Against The Machine in einer originellen Version mit Paartanz auf der Bühne ... ein Medley mit allerlei großen Hits in den Versionen der Band ... Ich finde Anna Mateur & the Beuys richtig groß und wünsche der Sängerin und ihrer Band weiterhin ordentlichen Zulauf.

06 Februar 2016

Poison Ivy aus der Schweiz

Eine Band aus der Nähe von Zürich, die sich nach einer Figur aus »Batman« benannt hat – das muss ich ja gut finden. Und hört man sich die Platte »Out For A Kill« von Poison Ivy an, knallt das anfangs auch richtig gut; die Mischung aus Punkrock, Rock'n'Roll und einer tüchtigen Portion Pomade im Haar kracht und scheppert ordentlich.

Die Platte erschien 2008, es war der vierte »große« Tonträger der Band, die seit 1990 allerlei Vinyl-Singles und CDs veröffentlicht hatte. Musikalisch gibt es 16 knallige Stücke, die schwer rocken, gelegentlich aber durch Surf-Einsprengsel aufgelockert werden. Die Melodien sind schmissig, das gefällt.

Hört man genauer hin, merkt man, dass das Schlagzeug oftmals arg schlicht durch die Botanik rumpelt. Zum Ausgleich rotzt die Gitarre aufs Feinste, das macht richtig Spaß und übertönt so einiges. Am stärksten ist eh die ausdrucksvolle Stimme des Sängers, die rau und rockig zugleich ist und die Stücke beherrscht.

Auf die Texte darf man halt nicht so achten. Oftmals werden dümmlichste Rock'n'Roll-Klischees bedient, klingen die Stücke so, als entstammten sie einem Schlichtheits-Wettbwerb mithilfe eines englischsprachigen Reimlexikons. Wem das nicht ausmacht, dürfte mit der Platte genug Spaß haben – unterhaltsam ist sie allemal.

05 Februar 2016

Astronauten willkommen

Ich kann mir nicht vorstellen, wegen eines Krieges oder einer politischen Verfolgung meine Heimat verlassen zu müssen. Millionen von Menschen sind auf der Flucht, aus den unterschiedlichsten Gründen, und manche von ihnen schaffen es bis nach Mitteleuropa, ins reiche Deutschland beispielsweise. Dort werden sie teilweise mit Hass konfrontiert.

Einen wunderschönen Film hat eine Studentin gedreht; in »Moonjourney« beschäftigt sich Chiara Grabmayr mit dem Schicksal eines Vaters und seiner Tochter. Die beiden sind auf der Flucht, man erführt nicht, woher sie genau kommen. Der Vater erzählt dem Kind, sie seien auf dem Weg zum Mond – und so wird die Reise zum Mond zu einem Abenteuer für das Mädchen.

Ich finde die Geschichte schön, sie ist ein wenig traurig, aber sie erzählt von einem fiktiven Schicksal mit viel Herz. Mag sein, dass es Leute gibt, die das jetzt kitschig finden – ich mochte den kurzen Film sehr gern. Man kann ihn kostenfrei bei Youtube anschauen.

Produziert wurde er im Rahmen eines Seminars; er soll den Verein PFJF Perspektiven für jugendliche Flüchtlinge e.V. unterstützen. Und die Schluss-Aussage »Astronauts Welcome« finde ich richtig klasse ...

04 Februar 2016

Narren im Zug

Wer sich – wie ich – so richtig gar nicht für Fasching interessiert, könnte normalerweise gut verpassen, dass die »tollen Tage« derzeit so richtig toll sind. Am heutigen Donnerstag begann die Weiberfastnacht, in den südwestdeutschen Regionen ist es »der Schmotzige«. Das färbte an diesem Tag auch auf den Zug ab.

Sowohl morgens als auch abends waren Narren mit der Bahn unterwegs: morgens einige Damen mit bemalten Gesichtern, abends einige Jungmänner in super-achso-lustiger Verkleidung. Beide Gruppen verströmten so viel Frohsinn wie der regnerische Himmel an diesem Tag. Sie wirkten weder fröhlich noch euphorisiert, eher ruhig und ein wenig gehemmt; abends dann zwar angetrunken, aber harmlos.

Ich kann mit Fasching nichts anfangen. Aber wenn man schon auf so eine Veranstaltung geht und sich extra dafür anzieht, dann sollte man es doch krachen lassen. Aber wahrscheinlich habe ich bloß mal wieder eine Parallelgesellschaft nicht so richtig verstanden ...

03 Februar 2016

Im Kloster-Café

Ruhig war es nicht gerade im Café des Klosters Ottobeuren. Hier herrschte nicht die Ruhe und Gelassenheit, wie ich sie außerhalb des Cafés erlebt hatte. Die würdevolle Benediktiner-Abtei mit ihren hoch aufragenden Räumen und Gängen hatte uns zuvor ordentlich beeindruckt.

Ich bin kein Katholik, und ich kann mit dem Prunk der katholischen Kirche eigentlich nicht viel anfangen – in Ottobeuren wird in der Abtei allerdings so viel aufgefahren, dass ich trotzdem staunend davor stand. Bilder an den Wänden, große Plastiken, eine insgesamt wuchtige Architektur.

Im Kloster-Café war es beschaulicher. Zahlreiche Besucher der Abtei tranken Kaffee und futterten Kuchen; die Luft war auch ohne Raucher ziemlich dicht, und die Stimmen erfüllten den Raum, hallten von den Wänden wieder und ließen den Eindruck von Hektik entstehen. Ich verstand nichts von dem, was um mich gesprochen wurde, und so vermengte sich alles zu einem Gebräu aus Stimmen.

Weil es an diesem Tag so kalt war und ich keine Lust auf den achten Kaffee bei diesem Reise hatte, bestellte ich etwas, das mir seit vielen Jahren nicht mehr auf den Tisch gekommen war: eine heiße Schokolade. Das Gebräu schmeckte richtig gut, es wärmte, und ich hatte das Gefühl, mit dem Getränk gleich noch ein »süßes Stückle« zu mir genommen zu haben.

Ein Hauch von Völlerei in einem Kloster, dachte ich. Irgendwie passte das gut zusammen.

02 Februar 2016

Halbwegs deutscher Punkrock

Als ich meine Radiosendung noch jede Woche produzierte, war ich in der Lage, auch obskure Themen recht sauber durchzuziehen. Punkrock aus Singapur – kein Problem. Hardcore-Punk aus Berkeley – locker zusammenzustellen. Musik aus den Vororten von Köln – wäre gegangen, habe ich aber nie gemacht. Heutzutage ist alles ein wenig schwieriger, weil ich nur noch alle par Wochen die Sendung produziere.

Und deshalb hieß das Motto am Sonntag abend, 31. Januar 2016 – es war der fünfte Sonntag im Montag – im örtlichen Querfunk, dem Freien Radio Karlsruhe, ganz einfach: »Halbwegs aktueller Punk/HC aus deutschen Landen«. Das klappte dann ganz gut.

Aus Baden-Württemberg spielte ich Bands wie die Higgins mit ihrem knalligen Punkrock, die Defenders Of The Universe mit ihrer Mixtur aus allen möglichen Sounds oder Idiophon aus Mannheim, die schwer nach 1979 kliingen. Aus dem hohen Norden passte sehr gut Panzerband mit ruppigem Deutschpunk der modernen Art dazu.

Oiro aus Nordrhein-Westfalen mag ich schon lange; dieser deutschsprachige Emo-oderwasauchimmer-Punkrock ist einfach gut. Kombiniert mit englischsprachigem Melodie-Punk der Gee-Strings aus Aachen und dem rotzigen Hardcore von Snitch A Snatch aus Bonn, ergibt das eine schöne Mischung. Zwischen Polka und IndieRock pendelten übrigens The Shanes aus Trier, aber so was spiele ich dann zwischendurch sehr gern.

01 Februar 2016

Reklame unterwegs

Weil ich am heutigen Montag, 1. Februar, in München auch in der Neumarkter Straße unterwegs war, fiel mir eine mehr oder weniger gelungene Zusammenstellung auf, die ich leider nicht fotografierte. Verlässt man die Büro-Räumlichkeiten der Random-House-Gruppe und geht in Richtung S-Bahn, kommt man an einer großen Reklamewand vorbei.

Ausgerechnet dort hatte der Kopp-Verlag so richtig fett plakatiert. Welches Buch er beworben hat, ist zweitrangig; es handelte sich offenbar nicht um den menschenverachtenden Müll, den der Verlag sonst gelegentlich in seinem Programm verstekt. Aber der Stinkefinger in Richtung Random House zeugte von einer Mixtur aus Großkotzigkeit und Frechheit, die – gegen meinen Willen – mit einem anerkennenden Nicken kommentieren musste ...