10 Dezember 2015

Es sollte eigentlich witzig sein ...

Eigentlich klang der Rückentext ganz witzig, auch einige Rezensionen im Internet stimmten mich positiv ein: Der Roman »Blöder Hund« wirkte auf mich wie eine Mixtur aus Science Fiction und Popliteratur, ein wenig augenzwinkernd, vor allem mit viel Satire ausgestattet. Die Aussage der Werbung, der Roman könne mit »Per Anhalter durch die Galaxis« verglichen werden, sprach mich absolut an.

Aber leider funktionierte das Ding überhaupt nicht. Ich brauchte zwei Anläufe, um in den Roman reinzukommen, dann quälte ich mich gut hundert Seiten – weil ich immer wieder dachte, jetzt würde es doch endlich Spaß machen –, bevor ich aufgab. Dem Autor Michael Lüders wird das sicher nicht gerecht, und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Meinen Geschmack hat er nicht getroffen.

Um was geht’s denn in dem Roman, der 2010 als Taschenbuch bei Droemer-Knaur erschienen ist? Yrr ist ein Außerirdischer, der seine Gestalt jederzeit wandeln kann. Er landet auf der Erde, ausgerechnet in der Nähe von Worpswede, und nimmt dort die Gestalt eines Pudels an.

So sorgt er für einen Erstkontakt zwischen Menschen und Außerirdischen. Dieser wird dadurch erschwert, dass die Menschen alle ihre eigenen Probleme haben und vor allem teilweise – es ist nun mal Worpswede – ein wenig künstlerisch unterwegs sind. Zudem wollen die Außerirdischen eigentlich die Erde sprengen ...

Das klingt nach einer witzigen Mischung, aber leider funktioniert sehr wenig in diesem Roman. Es gibt Gelaber, das sich über Seiten hinweg zieht, dann wiederum monologisieren die jeweiligen Figuren über ihre Probleme oder über das künstlerische Dasein. Gelegentlich funkelt Wortwitz auf, und immer wieder dachte ich mir, »das ist ja eigentlich eine coole Geschichte«, aber nie konnte mich der Autor wirklich packen.

Das ist tatsächlich eine Frage des Geschmacks. Vielleicht hätte man das Ding einfach gründlich bearbeiten und durchstrukturieren müssen – und alles wäre gut. Es fehlte vielleicht die strenge Hand eines Lektors, vielleicht ist es aber wirklich nur eine Geschmacksfrage. Für mich war »Blöder Hund« auf jeden Fall nix. Weder als Science Fiction noch als Popliteratur oder Satire.

Vielleicht ist er für andere Leute lesenswert. Die mögen sich dann bitte entsprechende Leseproben im Internet anschauen ...

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