14 Juli 2015

Kulturell in Karlsruhe

Dass ich in einer Stadt wohne, in der sich in punkto Kultur alles mögliche tut, weiß ich schon lange. Am Samstag, 11. Juli 2015, fiel mir das besonders auf – ich nahm auch einiges davon mit. Bei strahlend schönem Wetter war ich mit dem Fahrrad unterwegs, um mir am frühen Abend einiges anzuschauen.

Auf der Hirschbrücke, in deren Nachbarschaft ich vor über 15 Jahren noch gewohnt hatte, wurde an diesem Abend eine Reihe von Lesungen veranstaltet. Die Brücke war für den Autoverkehr gesperrt, es standen Bänke und Lesebühnen herum, dazwischen gab es einen Buchladen im Zelt.

Ich bekam die Lesung von Wolfgang Fleischhauer als einzige mit; mehr war zeitlich nicht möglich. Der in Karlsruhe lebende Autor ist recht bekannt, er las aus seinem aktuellen Roman »Drei Minuten mit der Wirklichkeit«.

Da es darin um den Tango geht und auch eine Reise nach Argentinien thematisiert wird, ließ er sich in den Pausen von einem Paar unterstützen, das auf der Bühne einen Tango präsentierte. Eine schöne Idee, die vom rund 80 Köpfe umfassenden Publikum mit viel Applaus bedacht wurde.

Von der Literatur zum Punk: In der Südstadt war an diesem Abend das Werderstraßenfest. Durch die Auswahl der Bands war es in diesem Jahr sehr punkrocklastig, was sich auch im Publikum zeigte. Ich kannte viele Leute, unterhielt mich mit vielen, trank zwei Bier – davon war eines schön lauwarm ... – und futterte einen veganen Burger.

Die Band Scheiße Die Bullen lärmte auf der Bühne herum. Die Hamburger knallten ihren bollernden Deutschpunk in die Menge, die sich bei der Hitze eher sparsam bewegte. Musikalisch war's mir unterm Strich zu schlicht, das bollerte halt vor allem wie blöd; textlich war die Band mit ihrem Polit-Punk ganz in Ordnung.

Auf die Kaput Krauts hatte ich mich die ganze Woche über gefreut, leider hatte ich dann doch ein Zeitproblem. Ich bekam den Anfang des Auftrittes hin, den die Jungs aus Berlin hinlegten: knalliger Deutschpunk mit schlauen und ironischen Texten, das war schon alles sehr cool. Aber leider musste ich weiter.

Am Café Bleu traf ich mich mit Freunden aus Stuttgart, die dann in den Stunden zwischen 23 und ein Uhr eine Karlsruhe-Führung mit nochmal anderer Kultur bekamen: Heaven's Carousel, Schlosslichtspiele und Marktplatz-Baustelle mit künstlerischem Haus. Ich fand: Das war ein gelungener Ausklang ...

1 Kommentar:

RoM hat gesagt…

Sali, Klaus.
Oben ist Dir mit "Hetze" (stat jetzt Hitze)ein doppeldeutiger Tipoe unterlaufen... :-)

bonté