27 April 2015

Tolles Thema – aber leider ohne mich

Wer sich hinter dem Pseudonym J.J. Preyer verbirgt, weiß ich leider nicht. Im Programm des Blitz-Verlages ist der Autor gleich mit mehreren Titeln vertreten; unter anderem schreibt er für einige Serien, die der Verlag publiziert. Mit »Sherlock Holmes und der Flucht der Titanic« lieferte er einen Roman ab, der mich mehr als die Serien interessierte.

Der Roman spielt nämlich viele Jahre nach den bekannten Fällen des Detektivs Sherlock Holmes. Im Jahr 1915 ist dieser längst im Ruhestand und wohnt auch nicht mehr in London. Aufgrund eines Telegramms seines Bruders fährt Holmes in die britische Metropole, wo er sich um eines der Geheimnisse der »Titanic« kümmern soll. Das Schiff war drei Jahre zuvor gesunken, ein Schock nicht nur für die britische Öffentlichkeit.

In der Folge ist Holmes gezwungen, die Fahrt der »Titanic« nachzuvollziehen, mit einem anderen Schiff zwar, aber auf einer sehr ähnlichen Route. Das habe ich dann allerdings nicht mehr gelesen, weil der Roman es trotz des spannenden Themas nicht schaffte, mich zu packen.

Dabei macht der Autor vieles richtig. Man merkt seinem Roman an, dass er sauber recherchiert hat. Sowohl das London des Ersten Weltkriegs als auch die Figur des Sherlock Holmes wirken nachvollziehbar und überzeugen; das alles ist stimmig beschrieben. Mit den Geheimnissen um die »Titanic« fügt der Autor zudem eine Ebene hinzu, die gleichfalls faszinierend ist.

Trotzdem blieben mir die Figuren zu distanziert, der Fall fesselte mich nicht, der Stil blieb mir zu oft an der Oberfläche, ging kaum in die Tiefe. Letztlich plätschert die Handlung so dahin, bleibt es häufig bei einer Art von Nummernrevue, bei der eben allerlei Holmes-Elemente aneinander gereiht werden.

Ich finde das jetzt nicht schlimm. Nicht alles kann jedem gefallen. Und lese ich die entsprechenden Rezensionen im Internet, fanden viele Leser diesen Roman richtig gut. Für mich war »Sherlock Holmes und der Flucht der Titanic« einfach zu spannungsarm, so dass ich nach etwa 50 von 222 Seiten aufgab.

Andere Leser dürften dazu eine andere Meinung haben, weshalb ich gern auf die Internet-Seite des Blitz-Verlages verweise. In diesem Verlag ist der schön gestaltete Roman erschienen, und dort gibt es auch eine kostenlose Leseprobe ...

1 Kommentar:

Jonas hat gesagt…

Ist kein Pseudonym

http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_J._Preyer