13 Februar 2015

Familienfeste, nicht gereimt

Warum ich am 23. Februar 1980 gleich drei Texte schrieb, die ich als Gedichte bezeichnete und aus denen vor allem viel Frust spricht, lässt sich heute kaum noch nachvollziehen. In einem Text ging es um Familienfeste, im anderen zog ich über eine Tante her, im dritten schrieb ich eigentlich nur »verdammte scheiße!«; alle Texte waren konsequent in Kleinbuchstaben verfasst.

Die Zeilenabfolge war von moderner Lyrik beeinflusst und sehr eindeutig: »ich hasse familienfeste / alles hockt / an der langen tafel / und schwafelt / aber immer dasselbe«. Letztlich handelte es sich dabei um vergleichsweise klare Beschreibungen gesellschaftlicher Verhältnisse – anders gesagt, ich verarbeitete schon 1980 mein familiäres Umfeld zu Texten.

Es ist sicher gut, dass diese Texte nie veröffentlicht wurden. Noch heute kann ich allerdings nachvollziehen, wie frustriert und gelangweilt ich in diesen jungen Jahren fast immer war, wenn ich bei Familienfesten herumsitzen musste.

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