15 Februar 2015

Als die UK Subs langweilten

Wenn man sich die Entwicklung mancher klassischen Punkrock-Band anschaut, stellt man fest, in wie vielen Phasen die meisten Bands irgendwelchen Mist bauten. Die englische Kapelle UK Subs, in der ja außer dem Gründungsmitglied Charlie Harper seit über drei Jahrzehnten alle anderen Musiker ausgewechselt werden, ist dafür das beste Beispiel.

Die besten Stücke der Band stammen aus den späten 70er- und frühen 80er-Jahren; danach kam nicht mehr viel nach. In vergangenen Jahrzehnten langweilte die Band durchaus bei Live-Konzerten, 2012 und auch danach aber überzeugte sie beispielsweise durch einen druckvollen Auftritt.

Höre ich mir heute die Langspielplatte »Normal Service Resumed« aus dem Jahr 1993 an, kann ich gut feststellen, wie die Band manchmal in einer »kreativen Klemme« steckte. Auf dem Cover posiert man mit langen Haaren, in den Stücken herrscht zeitweise eine unangenehme Metal-Gitarre vor. Ohne die charakteristische Stimme des Sängers käme man nicht einmal auf die Idee, dass es die »echte« Band sein könnte.

Mit »Here Comes Alex« wird sogar ein Stück der Toten Hosen gecovert, mit »Joyride« gibt es eine weitere Cover-Version. Zum Ausgleich ist »Brixton« mit seinen eingestreuten Ska-Elementen und dem Geheul von Polizeisirenen fast ein Abgesang auf die rebellischen 80er-Jahre.

Seien wir fair: Die Hälfte der Stücke auf dieser Platte ist mies, ein Viertel ist okay, ein Viertel sogar gut. Für eine brauchbare EP hätte das also gereicht – aber man musste eine »große« Platte machen. Empfehlenswert ist die »Normal Service Resumed« also nicht; da gibt's weitaus besseres von dieser Band zu entdecken.

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