19 November 2014

Atomarer Dreck – liegt bei mir ums Eck

Jetzt sind wieder alle ganz verblüfft: Deutschland hat seinen Atommüll überhaupt nicht im Griff. Und im Wald bei Karlsruhe – mit dem Fahrrad ist es von mir aus nicht mal eine Stunde bis dahin – lagern Tausende von Tonnen mit atomaren Abfällen, die in maroden Behältern liegen, die vor sich hinrosten. Das ist mal eine Überraschung!

Seit ich in Karlsruhe bin, spreche ich nicht vom »Forschungszentrum« oder vom »KIT Campus Nord«, wie es die offizielle Sprachregelung ist. Das Ding im Wald ist ein »Kernforschungszentrum«; hier wurde jahrelang an hochgefährlichen Dingen geforscht. Dagegen habe ich nicht das geringste – solche Grundlagenforschung halte ich für sinnvoll und richtig.

Dass dabei Müll anfällt, den man in irgendeiner Art und Weise »aufräumen« muss, war mir dabei stets klar. Offensichtlich muss man ein Schwabe sein, um sich paranoide Gedanken dazu zu machen, wo der Müll denn eigentlich bleibt – weder die Betreiber des Kernforschungszentrum, die den Müll einfach auf dem Gelände lagerten, noch die Politiker scheinen sich in den vergangenen Jahren darum gekümmert zu haben.

Wieder einmal wurde das Publikum erfolgreich getäuscht. Während man uns vorlügt, das Heil der – deutschen – Menschheit läge darin, für möglichst viel Geld möglichst aufwendige Trassen von der Nordsee nach Süddeutschland zu bauen, um den hochsubventionierten Strom zu uns herunterzuleiten, wird ein Fässchen Atomdreck zum anderen gestellt. Und keiner kümmert sich so richtig darum, was damit passiert – ist ja alles so schön bunt hier ...

Ich kann mich darüber schon gar nicht mehr aufregen. Es ist immer dasselbe Spiel: vorneherum die Nebelkerzen der Politiker, die alles schön vernebeln, hintendran der Schmutz und der Dreck. (Mit dem einen Unterschied: Dieser Dreck wird die nächsten Jahrhunderte und Jahrtausende nicht einfach verschwinden, den kann man zudem nicht einfach in die Müllverbrennungsanlage karren und durch den Schornstein entsorgen.) 

1 Kommentar:

Stefan Gaffory hat gesagt…

Meine Meinung dazu habe ich bereits 2011 kundgetan, und dazu stehe ich auch nach wie vor:
http://king-bronkowitz.blogspot.de/2011/11/anti-anti-castor.html

Ja, der Dreck verschwindet nicht einfach, also muß er irgendwo hin, wo er keinen Schaden anrichtet. Und auch die "Nebelkerzen der Politiker" werden das Problem nach ihrem Verlöschen nicht regeln.