18 September 2013

Ein Hallo an den Mann

Wenn ich so richtig frustriert bin nach Gesprächen in der Kantine und nach Diskussionen über die anstehende Bundestagswahl, gibt es ein gutes Mittel: Ich schaue mir die Mails an, die so eintreffen und normalerweise gleich im Spam-Ordner landen – entweder automatisch vom Programm oder nach einem Blick auf die Betreffzeile. 

Wenn mich dann jemand mit »Hallo Mann« anschreibt, fühle ich mich ernstgenommen und respektiert. Dann klicke ich eine solche Mail auf und lese sie mit Interesse. Vor allem, wenn es so weitergeht: »Ich weiß nicht, wie ich es sagen, aber ich habe vor langer Zeit senden wir Ihnen ein paar Fotos tryed, aber ich habe gedacht, dass Sie nicht interessiert sind, mich zu sehen.«

Das klingt ein wenig dadaistisch, ein wenig extravagant, ein wenig zu clever für nur eine Abzocke. Ich glaube, die Dame meint es gut mit mir: »Aber jetzt werde ich Ihnen die Fotos der Anlage. Laden Sie die Bilder und extrahieren sie, ich bin sicher, dass Sie sie mögen. Das Passwort ist: 123456« So endet die eigentliche Mail dann ohne Satzzeichen.

Der Abschluss ist ebenfalls schön: »Haben Sie einen großen Tag.« Den werde ich hoffentlich haben. Wer solche Mails erhält, kann kein unwichtiger Mensch sein.

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