15 Juli 2013

Die Prise Glück

Diesmal fuhr ich mit dem Rad eine Strecke, die ich in all den Jahren nicht zurückgelegt hatte: über die Dörfer Eggenstein und Leopoldshafen, dann durch die Rheinaue bis an den Rhein selbst; von dort aus ging es direkt am Fluss entlang. Rechts von mir standen die Bäume oder blubberten irgendwelche Rheinarme vor sich hin, links von mir strömte der Fluss.

Ich kam am Zugang zur Insel Rott vorbei, die ich bislang von dieser Seite aus noch nie angefahren hatte, und fuhr einfach weiter. Der Weg wurde schwieriger, weil er nicht geteert war und auch kein Rollsplitt oder dergleichen lag, sondern streckenweise Kieselsteine geschüttet worden waren. Aber ich kam bis ans Ende einer Landzunge.

Dort machte ich Rast. Ich saß auf den Steinen, ließ mich von der Sonne bescheinen und genoss die Ruhe. Rechts von mir war irgendwo Mannheim, links von mir war irgendwo Karlsruhe, aber ich sah keine Menschenseele: vor mir der Fluss, rechts von mir der Altrhein, rechts und links säumten große Bäume das Ufer. Kein Auto war zu sehen, kein Mensch schien unterwegs zu sein; sogar der Schiffverkehr legte eine Pause ein.

So einfach geht glücklich, dachte ich andächtig und staunte.

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