10 April 2013

Supersieger hüpfen zwischen Indie, Punk und NdW

Ist das jetzt eine Band oder »nur« ein Projekt? Ich höre seit einigen Tagen immer wieder die erste CD von Supersieger: Das sind zwei Männer mit Hang zu Bärten und posierendem Verhalten, mit einem Herz für knallige Melodien und überzogene Texte, mit einem Humor, den ich nicht immer nachvollziehen kann.

Die CD heißt tatsächlich »Der Tag, an dem der Haushaltsroboter mtin 200qm-Loft in Brand gesetzt hat«, und das freut mich als ollen Science-Fiction-Fan sehr gut. Auf so was Bescheuertes muss man erst einmal kommen!

Insofern ist die zweiköpfige Band sehr konsequent: Da wird teilweise super-originell gereimt, da wird mit ironischen Vergleichen geworfen, da erinnern die knappen Zeilen immer wieder an frühe Neue Deutsche Welle – und das meine ich hier absolut positiv.

Man singt über Stylomaten und die Freude, »Lärm in einer Indierockband« zu machen, man beschreibt sich selbst als »wir ham Murmeln im Arsch«; das ganze klingt oft kodiert, manchmal ein wenig platt, aber immer abwechslungsreich und witzig. Direkte Politik oder Emo-Gejammer fehlen ebenso wie Harte-Männer-Getue – insgesamt alles sehr positiv.

Bei der Musik hüpft die Band zwischen Funpunk, den coolen NdW-Sounds der frühen 80er-Jahren, rotzig-schnellem IndieRock und gelegentlichem Elektro-Zeugs hin und her. Das wirkt aber nicht wie geklaut und schnell zusammengerührt, sondern sehr eigenständig und – im besten Sinne – echt cool!

Eine überraschende »Band« oder meinetwegen ein Projekt, die/das mir gefällt. (Richtig nett ist übrigens die »Unterseite« bei Songpier, wo nacheinander einige Stücke mit schicken Bildern und guter Musik anzuhören und anzusehen sind.)

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