06 September 2012

Gewinner aus Hannover


Ob es die Band Andthewinneris noch gibt, weiß ich gar nicht. Ihre erste Platte nannten die fünf Leute aus Hannover im Jahr 2004 noch »The Punch And Judy Show«, und das ist die einzige, die ich habe. In den letzten Tagen habe ich sie recht oft gehört – obwohl ich bei weitem nicht alles so richtig gut fand.

Die Band macht melodischen Punkrock, der schwer nach dem Versuch klingt, damit kommerziell erfolgreich zu werden. Man stelle sich eine Mischung aus kalifornischem Kommerz-Punk und den Donots her, das dürfte passen: Man ist an den Instrumenten sehr versiert, man lässt es immer ordentlich knallen, und die Gitarren hängen bei Live-Auftritten sicher ziemlich tief.

Das ist auch schon die Schwäche: Weil die Jungs so gut spielen können, klingt das ganze manchmal ganz schön hardrockig. Das ist breitwandig produziert, der Sound ist wuchtig, und manche Stücke sind auch viel zu lang.

Dafür überzeugt der weibliche Gesang, wobei ich vor allem die krachigen Stücke gut finde, diejenigen, in denen nicht der »Lalala«-Gehalt vorherrscht, sondern in denen gründlich auf die Pauke gehauen wird. Da knallen dann auch die Melodien, das ist alles ziemlich cool; da stört mich nicht einmal der Versuch, kommerziell zu sein.

So bleibt unterm Strich eine sehr unterhaltsame Platte, die zwischen großer Rock-Geste, gut gemachter Pop-Musik und einem Schuss Punkrock pendelt. Fürs Autofahren im Sommer 2012 war die Platte bestens geeignet – jetzt kommt sie aus dem Auto und ins Archiv ...

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