27 Juni 2011

Popliteratur beleuchtet

Seit Jahren bespreche ich immer wieder Bücher auf der PERRY RHODAN-Seite. In der letzten Woche stellte ich die Rezensionen unter das Motto »Die Woche der Popkultur«, sprich, es gab keine Science Fiction oder Fantasy oder sonstige Genre-Literatur.

Den Anfang machte ein Buch über Jugger - das ist eine Sportart, die vielleicht sogar einmal zum Trend werden könnte. Sie spricht vor allem junge Leute aus Subkulturen an und sieht aus wie eine Mischung aus Fantasy-Rollenspiel, Endzeit-Science-Fiction und raubeiniger Rennerei auf dem Spielfeld. Ich besprach das Sachbuch »Jugger - Der Sport aus der Freizeit« von Ruben Philipp Wickenhäuser.

»Der Glücksdiabetiker« ist der erste Roman von Lars Lindigkeit. Der Autor verdient normalerweise seine Brötchen als Gagschreiber für Harald Schmidt oder Ina Müller. Er weiß also, wie das Showgeschäft funktioniert, und er kann Pointen so setzen, dass das Publikum mit hoher Wahrscheinlichkeit darüber lachen wird. Bei diesem ersten Roman, der im Eichborn-Verlag erschienen ist, klappt das auch weitestgehend sehr gut. Entsprechend positiv ist meine Rezension.

Die frühen 90er-Jahre in der schwäbischen Provinz: In einer kleinen Stadt unweit von Stuttgart leben Schmall und seine Freunde. Sie sind ein Haufen Schüler, die die Zeit totschlagen, Grunge-Rock und HipHop hören, illegale Drogen konsumieren und nicht so recht wissen, was sie mit ihrer Zukunft und ihrem Leben anfangen sollen. So ist die Ausgangsposition von »Lokalhelden«, einem typischen Popliteratur-Roman, den ich rezensierte. Verfasst wurde er von dem Journalisten Jörg Harlan Rohleder.

Zuletzt dann »Die Känguru-Chroniken« ... Es ist ein ziemlich merkwürdiges Dasein, das der Ich-Erzähler in Marc-Uwe Klings erstem Buch führt: Er lebt nämlich mit einem leibhaftigen Känguru in einer unfreiwilligen, aber sehr unterhaltsamen Wohngemeinschaft zusammen. Unfreiwillig deshalb, weil sich das Känguru gegen seinen Willen bei ihm einquartiert hat. Und unterhaltsam, weil das Känguru so gut wie nie seine Klappe halten kann, einen Unfug nach dem anderen anstellt und den Ich-Erzähler von einer schrägen Situation in die nächste stolpern lässt.

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