28 November 2010

Im Café in Ettlingen

Ettlingen ist eine kleine Stadt direkt neben Karlsruhe, an der vor allem die schöne Innenstadt gefällt: Das sieht alles schick und intakt aus, wie ein Freiluftmuseum mit Blick auf das 18. Jahrhundert. Wer nachts in der Stadt unterwegs ist, was mir nicht so oft passiert, trifft nach Mitternacht nicht mehr auf zu viele Menschen.

Wir stolperten, nachdem wir lecker im »Veritas« gegessen hatten, nach Mitternacht ins »Palladio«, zu einer Zeit also, wo wir nicht mehr die Hauptmahlzeiten genießen konnten. Aber es war dennoch nett: leckere Weine, dazu »süße Kleinigkeiten«. Wir saßen an einem Tisch, tranken viel und redeten noch mehr.

An der Theke saßen drei junge Männer, die sich laut unterhielten; über die Bundeswehr und ihre Parteiarbeit, über Geld und Jobs und Frauen. Ich kam mir vor wie vor über zwanzig Jahren in Freudenstadt, wo ich dieselbe Art von Leuten in den wenigen Kneipen antraf, die ich besuchte.

Warum man im »Palladio« für maximal ein Dutzend Gäste zwei Bedienungen benötigte, erschloss sich mir nicht ganz - aber wenn wir etwas bestellten, war es zackig da. Durch die Scheibe sahen wir hinaus auf den Beginn der Fußgängerzone und auf die Durchgangsstraße.

Und auf der fuhren irgendwann mehrere Krankenwagen und die Polizei vorbei. So einen Aufwand hätte ich in Ettlingen nicht erwartet. Zuckendes Blaulicht vor sanft treibenden Schneeflocken, wie eine Szene aus einem »Tatort«. So brachte der Abend glatt noch ein wenig Spannung mit sich.

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