21 August 2010

Finsterer Fantasy-Comic


Ich mag Fantasy-Comics, und ich habe auch keinerlei Problem damit, wenn die mal ein bisschen derber sind als das neuerdings so moderne Kuschel- Zeugs. Mit der neuen Serie »Arawn« haben die Kollegen im Splitter-Verlag jetzt ein Ding gestartet, das ich noch nicht richtig einschätzen kann.

Im ersten Album mit dem Titel »Bran der Verdammte« geht's um den Unterweltskönig Arawn, der auf dem Thron der Hölle sitzt, mit dem Kopf eines Toten spricht und sich an seine Kindheit erinnert. Die war ziemlich finster, denn er ist der Sohn einer Vergewaltigung, wuchs unter Wölfen auf und erkämpfte sich seine Macht als König eines kleinen Reiches durch fiese Brutalität.

Im zweiten Band mit dem Titel »Blutsbande« entwickeln sich die Konflikte zwischen Arawn und seinen drei Brüdern. Nach einer Prophezeiung ist nur einer von den vieren dazu ausersehen, wirklich der oberste König zu werden – also rutschen sie in einen blutigen Krieg.

Klingt nicht sonderlich originell, ist von der Erzählung her auch nicht umwerfend. Die Story, die Ronan Le Breton erzählt, hat man in der Form schon öfter gehört – sie ist hier aber noch eine Spur brutaler.

Dazu der Stil von Sebastien Grenier: Die Bilder sind Gemälde, sie sehen aus, als hätte jemand mit fetten Ölfarben einen Comic gemalt. Schlachten und Kämpfe, Blutspritzer und verzerrte Gesichter, faszinierende Landschaften und düstere Städte – das ist nicht unbedingt mein Geschmack, sieht aber stark aus. Guckt euch die Leseprobe auf der Splitter-Homepage an!

So bleibt unterm Strich ein Comic, mit dem ich noch nicht »warm« geworden bin, der mir außer heftigen Kämpfen bisher nichts bietet, das mich so richtig anspricht. Gleichzeitig aber bin ich durchaus angetan von der Konsequenz, mit der die beiden Franzosen ihr Ding durchziehen.

Auf die Fortsetzung bin ich gespannt, Fan werde ich wohl keiner ...

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