17 September 2009

Autonomes Zentralorgan


Das Underdog-Fanzine aus Wildeshausen erscheint so regelmäßig, daß ich froh bin, es ebenso regelmäßig lesen zu können. Immerhin hat es ein praktisches A5-Format, das sich ausgesprochen gut durchschmökern läßt - so ging es mir bei der Ausgabe 28, die schon seit einigen Wochen zu Hause bei mir herumliegt.

Mit am besten finde ich an dem Fanzine, daß man sich ausreichend Zeit nimmt, um andere Fanzines zu besprechen. Die einzelnen Hefte werden richtig gründlich unter die Lupe genommen und ausführlich bewertet, inhaltlich und optisch und politisch; das finde ich viel zu selten. Angesichts der Tatsache, daß klassische Fanzines zu einer aussterbenden Spezies zu gehören scheinen, finde ich das besonders gut.

Schön ist der anarchische Comic »Regeln lernen«, lesbar sind die Plattenbesprechungen, lesenswert sind auch die Informationen und Kolumnen. Dazu kommt ein wenig Polit-Kram, ebenfalls stets informativ und gut geschrieben.

Interviews gibt es mit der Punk-Band Wilde Zeiten aus Mainz (nicht sonderlich aussagekräftig), die sich nicht mehr als Punk-Band bezeichnen möchte, und der Band Rasta Knast aus Hannover, die ich seit Jahren klasse finde. Von historischem Interesse ist das Interview mit Jacho (heute bei den Bottrops, bekannt geworden durch die Terrorgruppe), der über seine alte Band Hostages Of Ayatollah erzählt.

Das Layout ist nicht schreiend originell, aber stets gut zu lesen. Ich finde das Fanzine gut und halte 76 A5-Seiten für zwoeinhalb Euro für sehr korrekt. Wer noch Punkrock-Fanzines mag, sollte hier zuschlagen.

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