30 September 2009

Kleiner Horror-Kracher


Der Basilisk-Verlag, in dem mein kleiner Fantasy-Roman »Sardev – der Schatten des Friedens« erschienen ist, publiziert seit einigen Jahren allerlei Romane in den Bereichen Fantasy, Horror und Science Fiction. Die Reihenfolge ist absichtlich, denn ursprünglich ging's mit Fantasy-Romanen los.

Im Programm finden sich immer wieder wahre Perlen, und dazu zählen manche von den »kleinen« Titeln. Ich habe zuletzt die Horror-Novelle »Die Kirche der toten Zungen« gelesen, verfasst von den amerikanischen Autoren Jason Brannon und James Newman, die mir beide vorher nicht bekannt waren. Übersetzt wurde von Patrick Grieser selbst, dem Basilisk-Chef höchstpersönlich.

Wenn die Informationen im Internet stimmen, erschien die Novelle erstmals in einer Kleinauflage von nur 150 Stück in den USA im kleinen Verlag White Noise Press. Auch die deutschsprachige Auflage ist nicht hoch; es hieß, daß Basilisk davon 428 Stück von der Druckerei geliefert bekam. Keine Ahnung, ob es davon noch viele gibt – wer sich aber für coolen Horror interessiert, sollte sich ruckzuck ein Exemplar besorgen.

Mit das beste daran: Die Novelle ist gerade mal 60 Seiten lang – dabei so dicht erzählt, daß man unter anderen Umständen auch locker 300 bis 400 Seiten hätte daraus machen können. Und die Autoren benutzen ein Stilmittel, das mich normalerweise nervt, das hier aber paßt: Sie springen von Perspektive zu Perspektive, quasi aus einem Kopf in den nächsten, und das innerhalb weniger Absätze.

Dadurch entsteht ein Sog, der tief in das Geschehen hineinzieht: vier Jungs mit ihren nicht viel älteren Gruppenleitern unterwegs zu einem Camping-Trip im finsteren Wald. Mehr aus Versehen stolpern sie über eine uralte Kirche, in der mysteriöse Riten abgehalten werden. Und dann geht's los.

Das ganze liest sich wie eine Kurzfassung von »Blair Witch Project« mit einer Prise von Stephen King: Die Charakterisierungen sind schnell und effektiv, das Geschehen geht ruckzuck voran – und der Lovecraft-Effekt kommt am Ende auch noch zum Tragen. Also was für Leute, die Horror mögen, aber von den vielen dicken Büchern einerseits und den Heftromanen andererseits die Nase voll haben.

Coole Lektüre – sollte man mal antesten!

False Alarm machen Alte-Männer-Punk

Daß die ach so gute alte Zeit nicht halb so gut war, wie wir alten Säcke es uns heutzutage einreden, ist eine Binsenweisheit. Egal: Ich höre trotzdem immer noch gern Musik aus den späten 70er und frühen 80er Jahren – entweder aus genau der Zeit von damals oder weil es so wie damals klingt.

Bekomme ich dann so was wie die Band False Alarm auf den Tisch, deren Mitglieder schon 1983 zur Punk-Szene von Los Angeles gehörten, kriegt die Band schon gleich mal Plus-Punkte. Daß sie als Gastmusiker auch noch den guten alten Cheetah Chrome von den ollen Dead Boys an Land gezogen haben, finde ich zudem ansprechend.

Nur reicht das eben nicht: Bei der CD »Fuck em all we've all ready now«, erschienen bei Nicotine Records, schleicht sich nach einiger Zeit das Gefühl ein, hier fabrizieren vier alte Männer eine Musik, die schon in ihrer Jugend ein bißchen abgeschmackt klang. Im Prinzip ist es Punkrock der späten 70er Jahre, mit einem Schwerpunkt auf Rock, der immer in einem schunkeligen Tempo daherkommt und manchmal fast an klassischen Rhythm'n'Blues erinnert. Mit California-Hardcore der frühen 80er Jahre hat das nichts zu tun.

Dabei ist die Platte nicht schlecht. Stücke wie »I Don't Want To Be Your Friend« oder »Youth Gone Mad« klingen nach alten Ramones oder meinetwegen The Germs, knallen also durchaus; dazwischen gibt es aber Stücke, bei denen ich gedanklich abschalte.

Aber so richtig kickt mich das ganze dann doch nicht – einige gute Stücke reißen ein unterm Strich durchschnittliches Werk nicht heraus. Schade.

29 September 2009

Guido schwätzt Englisch

Es gab und gibt immer wiede Leute, die sich zu Recht über mein schlechtes Englisch lustig machen. In den späten 80er Jahren gab es einen Science-Fiction-Fan in Süddeutschland, der sich beispielsweise öffentlich darüber mokierte, daß ich praktisch nie aus Deutschland herausgekommen sei; Kunststück, wenn man keine reichen Eltern hat und sich die Reisekohle selbst erarbeiten muß. Aber gut, das ist lange her.

Schlechtes Englisch ist nicht schlimm, finde ich. Wenn sich einer aber mit Sprüchen wie »Arbeit muß sich wieder lohnen« als Experte für Außenpolitik empfiehlt, sollte er doch zumindest über ein wenig mehr verfügen als Schulenglisch unterer Ebene.

So finde ich Guido Westerwelle in seiner neuen Rolle wirklich großartig: Vor laufenden Kameras kanzelt er einen englischsprachigen Reporter ab und belehrt ihn gleich mehrfach darüber, daß man doch in Deutschland bitteschön deutsch zu sprechen habe. (Rein inhaltlich hat er ja irgendwie recht. Aber es spricht nicht von Außenminister-Fähigkeiten, das so patzig zu sagen ...) Das Video auf Spiegel.de ist wunderbar.

Noch schöner allerdings ist ein Youtube-Filmchen, das Westerwelle »live« in einer Diskussionsrunde zeigt. Warum der Mann sich angesichts solcher Defizite keines Dolmetschers bedient, ist mir schleierhaft.

Aber: Weitaus besser ist der Film, schaut man ihn ohne Ton an. Die Westerwelle-Gestik ist schon ziemlich staatsmännisch. Auf internationalen Kabarett-Konferenzen wird Deutschland künftig eine Führungsrolle einnehmen.

28 September 2009

Sieg der Populisten

Meine Empörung über den Ausgang der Wahl hält sich in Grenzen: Die SPD hat ihre Niederlage verdient - vielleicht gelingt es den Genossen, in der Opposition die größten Schnarchnasen auszutauschen und sich auf eine vernünftige Politik zu beziehen. Und daß wir künftig eine Tigerenten-Koalition aus CDU und FDP haben werden, ist für alte Säcke wie mich nichts neues: Ich erinnere mich düster an 16 Jahre unter einer solchen Farb-Konstellation.

Ich bin ein wenig verwundert: Daß so viele Leute auf die offensichtlichen Übertreibungen der sogenannten Liberalen reinfallen, wundert mich doch. Wer angesichts der größten Staatsverschuldung aller Zeiten - oder so - allen Ernstes nur von Steuersenkungen faselt, hat entweder keine Ahnung oder lügt bewusst oder meint es ernsthaft und will die dann mit brachialen Kürzungen bei Arbeitnehmern, Sozialkosten im allgemeinen und Rentnern durchprügeln.

Aber gut. Wir werden die nächsten vier Jahre viel zu lachen haben. Die FDP wird uns vielleicht sogar den Pop-Beauftragten der SPD oder andere Peinlichkeiten der letzten Zeit vergessen lassen. Und ein klares Feindbild für die nächsten vier Jahre hat auch was für sich: Vielleicht blüht dann wieder eine Widerstandskultur auf, die ihren Namen auch verdient hat.

Man muß einfach alles nur ein bißchen positiv sehen. Dann übersteht man auch diese Regierung.

26 September 2009

Politisch bedeutsam

»Die NSDAP hatte 1931 auch nur drei Prozent, und zwei Jahre später war Hitler an der Macht.« Der Mann, der das lauthals verkündete, saß in der Straßenbahn einige Sitzreihen vor mir, so ein Mann vom Öko-Typ, und er textete die schmächtige Frau neben sich ziemlich mit Polit-Kram zu.

Es hegte die Befürchtung, die Nazis in Deutschland würden immer stärker. »Die kriegen auch bald ihre drei, vier Prozent, dann sitzen sie auch bald im Bundestag. Da muss man aufpassen.«

Ich überlegte mir schon, mich ins Gespräch zu mischen und vor übertriebenem Alarmismus zu warnen. Aber er redete weiter, und ich fand's interessanter, ihm zuzuhören.

»Die CDU, die FDP und die SPD sind doch auch schon richtig weit rechts«, tönte er, »das sind doch schon die Nazis von heute.« Da müsste die NPD nicht mehr viel dazu tun.

Kopfschüttelnd hörte und sah ich zu. Und ich schüttelte den Kopf, als sie endlich ausstiegen. Antifa ohne Hirn, auch mal eine nette Kombination.

25 September 2009

Störte Priester nennen's Streetrock

Manchmal sind Band-Infos die reinste Poesie: »Freunde von handgemachtem, ehrlichen Straßenrock können aufatmen ...« steht im Info-Text zu Störte.Priester, und ich verkneife mir den Hinweis, daß die Dativ-Fans sicher auch ihre Freunde an diesem Text haben dürften. »Parolenfreie Alltagstexte rocken zynisch durch die Abgründe der menschlichen Un-Zivilisation, schlagen nachdenkliche Wunden und beziehen Stellung.«

Die Band aus Penzberg im Allgäu versucht die Nachfolge der Böhsen Onkelz anzutreten; das gibt man auch offen zu. Entsprechend fallen die Besprechungen in einschlägigen Metal-Fanzines aus. Ich bekam die CD »Gnadenlos« zur Besprechung, und ich habe sie tatsächlich zweimal angehört.

Es ist halt Metal mit deutschen Texten, meinetwegen kann man auch Hardrock dazu sagen. Jeglicher Oi!-Vergleich verbietet sich meiner Ansicht nach von selbst. Die vier Burschen, allesamt anfangs zwanzig, können gut spielen; immer wieder fiedelt die Gitarre dazwischen.

Dazu gibt's Texte, in denen zum Aufruhr gerufen wird, wo man über die Kirche lästert, was ich ja schon wieder gut finde, und mit persönlichem Bezug zur aktuellen Jugendkultur. Das ist auf deutlich höherem Niveau als andere Bands dieser neuen deutschen Hardrock-Welle und gar nicht mal blöd; heutzutage bin ich ja schon mit Kleinigkeiten zufrieden ...

Aber seien wir ehrlich: Man muss schon Onkelz-Fans sein oder fleißig Metal hören, um die Band wirklich gutzufinden.

24 September 2009

Zeitdruck versus Texte

Wenn ich eines nicht leiden kann, ist es Zeitdruck, der mich in Streßanfälle führt. So geht es mir seit Wochen; ich habe das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Das wiederum führt dazu, daß ich sogar Dinge, die mir Spaß machen, nicht ordentlich betreiben kann. Und das ist Super-Mist.

Denn eigentlich wollte ich im Verlauf dieser Woche ganz locker-lässig eine Kurzgeschichte verfassen. Das Thema habe ich schon vor längerem angefangen; es geht um Musik und Kalifornien und ein bißchen Alkohol. Also wirklich nichts hochliterarisches, aber ich bin sicher, es hätte dem einen oder anderen Leser gefallen.

Seit Anfang der Woche habe ich gefühlte zehn Sätze an der Geschichte geschrieben. Und die sind, wenn man sie genau anguckt, wahrscheinlich nicht gut. Das ist frustrierend. Vielleicht sollte ich mal zur Zeitsparkasse gehen und mir einfach eine Ladung Zeit borgen.

23 September 2009

Strategische Wahlen

Ich möge doch, so sagte mir dieser Tage jemand, bei der Bundestagswahl mein Kreuz zumindest zähneknirschend bei der SPD setzen. Dann gäbe es im schlimmsten Fall wieder schwarzrot, und ich würde in diesem Fall »strategisch wählen«.

Das ist ja so ein neues Hobby von vielen: Wen muß man denn eigentlich wählen, um eine gewisse Koalition zu erreichen oder zu verhindern? Schwarzgelb wäre in der Tat die schlimmste Koalition, die zu erwarten ist. Die Vorstellung, demnächst Westerwelle als Bundesaußenminister zu erleben, jagt mir kalte Schauder über den Rücken.

Nur: Deshalb wähle ich die SPD nicht. Ich habe 2002 für Fischer und Schröder gestimmt, weil die Aussicht auf eine Stoiber-Westerwelle-Regierung so grausig auf mich wirkte. Und dann ärgerte ich mich drei Jahre über das Desaster, das in Berlin angerichtet wurde.

Irgendwie will ich mir das nicht mehr antun. Also werde ich wieder ungültig wählen: fettes Kreuz über den Wahlzettel. Es gibt diesmal kein »geringes Übel«, es gibt nur schreckliche und ganz schreckliche Aussichten.

22 September 2009

Oi!-Zine aus Österreich


Es ist für mich völlig frustrierend, in welchem Tempo der Kollege Markus P. aus Korneuburg in Österreich sein Fanzine Oi! The Print heraushaut: Die Nummer 27 habe ich jetzt endlich gelesen, und er kündigt auf seiner Homepage bereits die Nummer 29 an. Der Mann ist schneller, als die Szene-Polizei es erlaubt.

Und das Heft lohnt sich glatt noch. Klar enthält es auch mal schwächere Beiträge, aber es gibt immer einen schönen Einblick in die Glatzen-Szene. Ob es die nicht mehr ganz so jungen Bovver Boys aus Aachen oder die dickbäuchigen Engländer von Argy Bargy sind – die Interviews sind von Sympathie und Sachkenntnis gleichermaßen geprägt. Artikel gibt's dann über andere Bands wie die Hardcore-Klassiker von The Freeze, die recht neue englische Band Gimp Fist oder die Hardcore-Glatzen von HardXTimes aus Frankreich,

Daß Skinheads nicht nur Oi! hören, wird im OTP immer wieder bestätigt. So gibt es einen schönen Artikel über den Reggae-Star Dennis Brown oder generell einen Artikel zur Szene auf Jamaika.

Informativ und lesenswert sind zudem Beiträge, die gar nichts mit dem Hauptthema zu tun haben. So gibt's einen Artikel über Peter Kürten, den sogenannten Vampir von Düsseldorf, und über Lenny Mc Lean, der wohl ein ziemlich finsterer Boxer war.

Schallplattenfreunde kommen in Artikeln etwa über Squoodge Records – nie zuvor gehört – oder Street Justice Records (von denen ich einige schöne Scheiben daheim habe); schwierig wird es dann bei KB Records, die eine doch eher seltsame Klientel aus Onkelz-Fans bedienen. Aber okay, vorstellen kann man so ein Label trotzdem. Und natürlich gibt's haufenweise Plattenbesprechungen.

Alles in allem wieder eine sehr lesenswerte Ausgabe, wenngleich mir nicht alles schmecken kann. Abe als »one&only austrian drinkingglass zine« überzeugt das Heft zum wiederholten Mal.

21 September 2009

Was Autoren träumen ...

Daß ich gelegentlich zum Anlaß für Verwünschungen werde, leuchtet mir ein: Für manche bin ich für vielerlei Entwicklungen einer gewissen Science-Fiction-Reihe verantwortlich, die den jeweiligen Personen nicht schmecken. Also beschimpft man mich.

Damit komme ich gut klar. Ich kann nicht behaupten, daß mir das gefällt, aber wollte ich allen Leuten gefallen, wäre ich in einer anderen Position tätig.

Irritiert bin ich allerdings, wenn ich feststelle, daß Autoren von mir träumen. Das passierte wohl tatsächlich dem guten Frank Böhmert, dessen Kurzgeschichten und Gedichte ich in den 80er Jahren mochte und mit dem ich in den letzten Jahren immer mal wieder zusammenarbeitete. In seinem Blog schrieb er darüber.

Wobei ich die Vorstellung schon interessant finde, mit Frank auf einem Dampfer mit rauchendem Schornstein einen Fluss zu bereisen, während im Wasser irgendwelche Riesentintenfische planschen ...

20 September 2009

Am Radhaus gelandet

Wenn ich mit dem Rad losfahre, habe ich selten einen vernünftigen Plan. Warum auch?, das ist schließlich mein Privatkram, und ich bin allein unterwegs. Also fahre ich mal spontan nach rechts oder nach links, was in der Vergangenheit schon zu bizarren Situationen führte (ich landete mal in Hagenau in Frankreich, weil mich spontan die Lust dazu packte ...).

Bei solchen Quer-durch-die-Botanik-fahren-Aktionen kam ich immer mal wieder in den letzten Jahren an einem Lokal vorbei, das den verlockenden Namen »Radhaus« trug und ausgesprochen schön im Wald südlich von Karlsruhe lag. Ich hielt nie an, und ich vergaß jedesmal wieder aufs neue, wie ich da eigentlich hingekommen war.

So erging es mir auch am Sonntag: Plötzlich, nachdem ich die Strecke vom Bismarckturm bei Ettlingen herunter wie ein Geisteskranker gestrampelt war, stand ich vor dem schönen Biergarten, mitten in der Pampa gelegen. Wie kam ich denn da hin? Und wie sollte ich das jemals wiederfinden? Denn eigentlich hätte es mich schon einmal gereizt, hier ein Bier zu trinken.

Nicht an diesem Sonntag. Der Himmel war düster, ich war naßgeschwitzt, es sah nach Dunkelheit und Regen aus, und ich wollte nicht unbedingt krank werden. Ich nahm mir vor, irgendwann einmal mit dem Auto zum »Radhaus« zu fahren. Denn testen wollte ich es schon mal.

Ich fand den Gedanken eher peinlich. Das Ding heißt »Radhaus«, und ich will mit dem Auto herfahren?, sinnierte ich.

Aber die Peinlichkeit verflog, als ich die Räder und die Autos vor der Tür betrachtete und mir die Besucher des Biergartens ansah: Gefühlte zwei Drittel der »Radhaus«-Besucher waren sogar bei diesem schönen Wetter mit dem Auto angereist. Die haben ja auch Räder, also paßt es, dachte ich und strampelte weiter.

19 September 2009

Zeit-und-Raum-Herrscherinnen

Seit einigen Jahren erhalte ich per Mail den monatlichen Newsletter »Tempora Mores« von Horst Illmer aus Würzburg; meist handelt es sich um ein A4-Blatt, das über Science Fiction berichtet, mit kurzen, pointierten Aussagen gut informiert und auch argumentiert. Der Mann ist buchstäblich seit Jahrzehnten aktiv; ich erinnere mich an Fanzine-Texte, die er in den frühen 80er Jahren verfaßt und veröffentlicht hat.

Gelegentlich gibt's von »Tempora Mores« auch Sonderausgaben; eine davon kam bereits im letzten Jahr aus und wurde von mir jetzt immer mal wieder gelesen. Unlängst wurde ich mit »Den Herrscherinnen über Zeit und Raum« fertig: ein 180 Seiten starkes Paperback mit sauberem Layout, das zwar ein wenig »fannisch« wirkt, inhaltlich aber völlig überzeugt.

Schwerpunkt ist ein riesiger Artikel unter der Überschrift »Das Strickmuster der Zukunft«. In verschiedenen Kapiteln wird die Entwicklung der phantastischen Literatur aus Frauensicht nacherzählt, angefangen von den frühesten Utopien bis hin zur aktuellen Fantasy-Schwemme, die von Frauen zumindest teilweise angeführt wird. Lesenswerter Artikel, nicht nur für SF-Fans, sondern auch für jene, die sich im weitesten Sinne für »Gender«-Diskussionen interessieren!

Weitere Beiträge sind vor allem erzählende Texte von Frauen, inklusive eines Theaterstücks, sowie eine sich anschließende Science-Fiction-Bibliographie. Alles in allem sind diese Texte teilweise gelungen, zumeist aber immer lesbar; sie geben ebenfalls einen sehr guten Einblick.

Das Buch ist insgesamt empfehlenswert; ich persönlich habe ein wenig das Problem, daß die Stories gegenüber dem Artikel zu sehr abfallen. Gerne gelesen habe ich alles. Lohnt sich!

18 September 2009

Haufenweise Klischees

»Wie? Du bist Vegetarier?« Sie starrte mich und mein frisches Bier entgeistert an. »Du erfüllst wohl jedes Punkrock-Klischee.«

Ich guckte an mir hinunter. »Was heißt denn hier Klischee? So laufe ich doch seit vielen Jahren herum.«

»Umso schlimmer.« Sie hob die Hand und zählte an den Fingern ab. »Du trägst Converse-Schuhe und irgendwelche T-Shirts mit Bands drauf; die Musik hörst du sowieso, und wenn's geht, stehen deine Haare ein wenig ab. Und dann noch Vegetarier! Sag schon, welches Punkrock-Klischee fehlt da noch!«

Ich fühlte mich hilflos. Die Leute an der Theke schauten mich an; wahrscheinlich überlegten sie, wo in dem Mann mitte der vierzig, der da zwischen ihnen stand, ein Punk stecken sollte.

»Ähm«, sagte ich dann, »ich geh' seit Jahr und Tag arbeiten. Das ist ja wohl kein Punkrock-Klischee.«

Alles lachte.

»Aber ein Schwaben-Klischee.« Und damit hatte sie die Lacher auf ihrer Seite.

Atemnot als Synonym für Stumpf-Punk?

Hätte man mich vor zehn Jahren nach der Deutschpunk-Band Atemnot gefragt, hätte ich lachend abgewinkt: Alberner und stumpfer Deutschpunk war das, nicht weiter der Rede wert. In den 90er Jahren gehörte die Band auf jeden Fall zu den Kapellen, die man aufzählen konnte, wenn man belegen wollte, wie schlecht Deutschpunk geworden sei.

Seit Gründung der Band sind 20 Jahre vergangen; es gab haufenweise Umbesetzungen und auch eine längere Pause. Und jetzt liegt eine neue Platte vor, die den schicken Titel »20 Jahre Punk« trägt (für Vinylfreunde bietet sie das Label auch in limitierten Farbversionen an).

Seien wir ehrlich: Ein Fan der Band werde ich wohl nie. Die Musik rockt mir zu sehr und unterm Strich zu gefällig; das geht für meinen Geschmack zu sehr ins Hardrockige. Inhaltlich verharrt die Band meist im stumpfen, auch wenn man sich klar gegen Nazis und gesellschaftlichen Unfug positioniert.

Die neuen Stücke sind aber deutlich besser als das, was die Band früher geboten hat. Von daher kann man sich's anhören, und das hat dann auch was. Originell oder irgendwie in die Zukunft weisend ist die Band aber nach wie vor nicht ...

17 September 2009

Piraten-Possen

An dümmlichen Populismus läßt sich die sogenannte Piratenpartei nicht mal von der Linken und von der CSU übertreffen. Man faselt von »Bürgerrechten« und »Offenheit« und meint damit letztlich »Legalisierung von Diebstahl« und »Enteignung von Urhebern«; und man ist stolz darauf, einen Bundestagsabgeordneten in seinen Reihen zu haben, gegen den wegen des Besitzes von Kinderpornografie ermittelt wird (im Zweifel für den Angeklagten, schon klar, aber ein bißchen unklug ging er ja schon vor, der »selbständig ermittelnde« Bundestagsabgeordnete aus Karlsruhe).

Und man hat ein Vorstandsmitglied, das einem rechtslastigen Blatt ein offenherziges Interview gibt. »Mir war die Zeitung überhaupt nicht bekannt, also dachte ich mir nichts dabei«, jammert Andreas Popp, der Vize-Bundesvorsitzende der Partei, in seinem eigenen Blog. Und jammert in fleißigem Kotau vor protestierenden Leuten weiter: »Ich entschuldige mich bei allen, dass ich hier nicht besser aufgepasst habe, wem ich da ein Interview gebe.«

Wir halten fest: Popp hat mit der »Rechten Freiheit« gesprochen, die hat das Interview publiziert, er wurde dafür kritisiert. So weit, so schlimm – oder so harmlos. Je nach Betrachtensweise.

Ganz klar: Die »Junge Freiheit« steht weit rechts. Ich habe sie schon seit gut zwei Jahren nicht mehr gelesen, bin mir aber sicher, daß sie in ihren Inhalten immer noch ein Scharnier zwischen intellektuell auftretenden Rechtsradikalen und halbwegs seriösen Rechtskonservativen ist. Das kann man gut oder schlecht finden – ich halte das Blatt für soweit am rechten Rand stehend, daß ich es für widerlich halte.

Die offensichtliche Unprofessionalität des Piratenpartei-Funktionärs zeigt sich übrigens darin, wenn er versucht, sich als Opfer darzustellen. Dazu hat ausgerechnet die »Junge Freiheit« klar Stellung bezogen: Man habe ihm gesagt, um welches Blatt es sich handele, man sei im Kontakt mit ihm gestanden, und er hätte das Interview schließlich zur Autorisierung vorab erhalten. Finde ich lustig.

Wer solche Grundlagen nicht weiß und einer Zeitung ein Interview gibt, um dann hinterher öffentlich herumzuheulen, er habe das alles nicht gewußt, ist schon ein bißchen ... hm ... seltsam. Aber in der Piratenpartei reicht es vielleicht auch aus, einen Computer ein- und ausschalten zu können, um Karriere zu machen.

Übrigens (bevor jetzt jemand Google bemüht) noch dreierlei. Erstens: Über mich, genauer den ENPUNKT, hat die »Junge Freiheit« schon berichtet. Zweitens: Ich habe mich mit einem Mitarbeiter der »Jungen Freiheit« auf der Frankfurter Buchmesse getroffen und gut unterhalten. Drittens: Soweit ich mich erinnere, hat die »Junge Freiheit« vor vielen Jahren auch mal über PERRY RHODAN berichtet und mich dabei zitiert.

Meine Meinung zu der Zeitung davor und danach war und ist davon nicht berührt. Nicht diskutabel!

Autonomes Zentralorgan


Das Underdog-Fanzine aus Wildeshausen erscheint so regelmäßig, daß ich froh bin, es ebenso regelmäßig lesen zu können. Immerhin hat es ein praktisches A5-Format, das sich ausgesprochen gut durchschmökern läßt - so ging es mir bei der Ausgabe 28, die schon seit einigen Wochen zu Hause bei mir herumliegt.

Mit am besten finde ich an dem Fanzine, daß man sich ausreichend Zeit nimmt, um andere Fanzines zu besprechen. Die einzelnen Hefte werden richtig gründlich unter die Lupe genommen und ausführlich bewertet, inhaltlich und optisch und politisch; das finde ich viel zu selten. Angesichts der Tatsache, daß klassische Fanzines zu einer aussterbenden Spezies zu gehören scheinen, finde ich das besonders gut.

Schön ist der anarchische Comic »Regeln lernen«, lesbar sind die Plattenbesprechungen, lesenswert sind auch die Informationen und Kolumnen. Dazu kommt ein wenig Polit-Kram, ebenfalls stets informativ und gut geschrieben.

Interviews gibt es mit der Punk-Band Wilde Zeiten aus Mainz (nicht sonderlich aussagekräftig), die sich nicht mehr als Punk-Band bezeichnen möchte, und der Band Rasta Knast aus Hannover, die ich seit Jahren klasse finde. Von historischem Interesse ist das Interview mit Jacho (heute bei den Bottrops, bekannt geworden durch die Terrorgruppe), der über seine alte Band Hostages Of Ayatollah erzählt.

Das Layout ist nicht schreiend originell, aber stets gut zu lesen. Ich finde das Fanzine gut und halte 76 A5-Seiten für zwoeinhalb Euro für sehr korrekt. Wer noch Punkrock-Fanzines mag, sollte hier zuschlagen.

16 September 2009

Comics gegen rechte Deppen

»Satire ist unser Geschäft, Entlarvung unsere Methode, das Schüren von Feindbildern überlassen wir gerne anderen.« Dieser kluge Satz findet sich auf der Homepage »Comic gegen Rechts«, die von österreichischen Zeichnern aufgebaut wurde und weiterhin betrieben wird. Auf die Seite machte mich ein Zeichner-Kollege aus Österreich aufmerksam - und ich habe sie jetzt mit großem Interesse angeschaut.

Der Hintergrund hat etwas mit der Europawahl zu tun. Die rechtsextreme FPÖ hat in diesem Wahlkampf mal wieder massiv auf Jungwähler gesetzt und diese unter anderem mit Comics umworben. Daß diese Comics entsprechend polemisch waren, überrascht in diesem Zusammenhang nicht - den Plan, an alle Erstwähler ein Comic-Album zu verschenken, das Polit-Hetze enthält, finde ich geradezu schlau.

Noch schlauer finde ich allerdings, den rechten Deppen mit Ironie und Komik zu begegnen. Und das machen die Zeichner und Autoren auf dieser Seite ziemlich gut: Die stilistische und inhaltliche Bandbreite ist groß, nicht alles kann jedem gefallen - aber man kann sich schön durchklicken und findet immer wieder interessante Cartoons.

Derzeit sind 139 Seiten online, und es werden wöchentlich mehr. Eine saugute Initiative!

15 September 2009

Hamburg im Rückblick

Zwei Berichte habe ich mittlerweile gefunden, die sich mit dem ZA-Con beschäftigen, auf dem ich am Wochenende in Hamburg war; auf dieser Fan-Veranstaltung hielt ich eine Lesung und leitete einen Workshop. Und natürlich gab ich abends in eine Fragestunde vielerlei Auskunft über meinen Job und die Zusammenhänge drumrum.

In »Helgas Galaktische Funkbude« steht ein eher amüsanter Bericht, der einige Fotos enthält. Nette Aussage über mich: »Manchmal hatte Klaus N. Frick das Gefühl mit sich selbst auf der Bühne zu sprechen.« Das kommt wohl davon, wenn ich auf einer Bühne sitze, jemand drückt mir ein Mikrofon in die Hand, und ich fange an, draufloszureden. Und auf einmal bekomme ich noch ein Bier hingestellt - das kann nicht so einfach gutgehen ...

Sehr kritisch ins Gericht zieht der »SF-Dinosaurier« in seinem Blog; er hielt die Veranstaltung für eine »Zeitverschwendung« und ging nach eineinhalb Stunden wieder. So unterschiedlich sind die Geschmäcker.

Sein Mitleid trifft mich: »KNF tut mir leid«, schreibt der Autor. »Ich hatte mir nie vorgestellt, daß seine Jobbeschreibung den Besuch solcher Veranstaltungen enthält.«

Immerhin argumentiert in den Kommentaren später ein Besucher der Seite entgegen. Ich müsse ihm nicht leid tun. Ich täte das alles »wahrscheinlich, um seinen alten Freund Nagel/Altenburg zu treffen oder bei der Gelegenheit noch anderes in Hamburg zu erledigen«.

Stimmt: Die Kombination aus Lizenzgesprächen, Schanzenfest und Fanveranstaltung ist schon ziemlich bizarr, machte aber Spaß.

14 September 2009

Schmeichelhafte Besprechung

Darüber habe ich mich sehr gefreut: Auf »Durchdes Welt« ist eine schöne Besprechung meines PETER PANK-Buches erschienen. Der Rezensent hat das Buch in den Urlaub mitgenommen und dokumentiert das auch durch ein entsprechendes Foto.

Eine Art Fazit ist: »Das Buch ist recht süffig, kurzweilig und amüsant geschrieben.« Freut mich.

Gesellschaftliche Abgründe


Ich habe in diesem Blog gelegentlich erwähnt, daß ich jetzt alle Maigret-Romane von George Simenon kaufen und lesen werde. So schnell komme ich damit leider nicht voran – wenn ich aber einen Maigret-Roman lese, bin ich danach völlig begeistert und kann es kaum erwarten, mit der Lektüre des nächsten Bandes anzufangen.

So ging es mir am Wochenende, an dem ich mich in »Maigret und der gelbe Hund« vertiefte. Wieder ist der Schauplatz der Handlung eine kleine französische Stadt, wieder einmal herrscht eher mieses Wetter vor: Nebelschwaden und Nieselregen, alle Leute haben schmutzige Füße, weil die Straßen der kleinen Stadt noch nicht einmal gepflastert sind.

George Simenon läßt seine Romane in der Zeit spielen, in der er sie geschrieben hat. Anfangs der dreißiger Jahre ist es eine Besonderheit für viele Leute, in einem Automobil zu fahren, Journalisten sind noch eine relativ neue Erscheinung, und Telefonieren wird zu einer durchaus anstrengenden Sache.

In einer kleinstädtischen Atmosphäre, die von scharfen Gegensätzen der Schichten und Klassen geprägt ist, kommt es nacheinander zu Mordanschlägen und auch zu einem vollendeten Mord. Den Täter glaubt man rasch gefunden zu haben: Es ist ein Vagabund mit einem unglaublich häßlichen Gesicht.

Aber Kommissar Maigret sieht das anders und beginnt damit, seine ungewöhnlichungen Ermittlungsmethoden anzuwenden. Für heutige Fernsehzuschauer ist das nichts neues: Der Kommissar befragt alle Zeugen, sitzt aber auch oft nur in der Kneipe herum, trinkt Bier und raucht Pfeife, bringt durch sein Verhalten die Ereignisse in Bewegung.

Ich bin völlig baff angesichts auch dieses Romans: Da ist nichts besonderes, die Sätze sind schlicht, die Beschreibungen knapp und präzise, die Dialoge schweifen nicht aus. Auf nicht mal 180 Seiten entfaltet sich das Panorama einer spießig wirkenden Stadt, die in ihrer Eintönigkeit zu ersticken droht.

Hammer. Ich glaube echt, ich habe einen neuen Lieblingsautor gefunden.

13 September 2009

Schanzenfest in Hamburg

Gegen halb elf Uhr abends war ich an diesem Samstag, 12. September, endlich auf dem Schanzenfest in Hamburg. Tausende von Leuten auf den Straßen, Techno-Sound bollerte aus Boxen, Bier- und Essensstände, eigentlich eine richtig gute Stimmung.

Und: keine Polizei. An der Sternschanze standen zehn Beamte, die Helme an der Seite. Es herrschte friedliche Stimmung vor, dennoch brodelte es vor Anspannung. Als ich ein Bier kaufte, sagte neben mir ein Jungmann zu einem anderen: "Jetzt geht's dann bald los."

Auf einem Spielplatz brannte ein Feuer lichterloh, angesoffene Festbesucher verbrannten Kartons und Bierbänke; alles in allem herrschte langsam eine angespannte Stimmung. Von einem Angriff auf die Polizei bekam ich nichts mit - logisch, wenn es keine Polizei gab.

Gegen halb zwei Uhr rappelte es auf einmal, ohne daß ich einen Grund sah. Polizisten und Wasserwerfer stürmten den Platz vor der "Roten Flora"; wir flüchteten in einen Hauseingang, aus dem wir die nächste halbe Stunde nicht mehr rauskamen: Von der einen Seite flogen Steine, von der anderen spritzte der Wasserwerfer.

Das ging dann stundenlang so weiter. Ständige Scharmützel, eine unaufhörliche Polizeipräsenz, die völlig unsinnig wirkte, und immer wieder die Versuche, sogenannte friedliche Festbesucher (wie uns) von sogenannten Gewalttätern zu trennen.

Großartig der Dialog zwischen einem Polizisten in Vollmontur und einem angetrunkenen Jungmann mit Kapuzenpullover. "Das ist unser Viertel!", schrie der Jungmann. "Geht hin, wo ihr hergekommen seid." Der Polizist antwortete in schönstem Schwäbisch: "Mir habbet unsere Anordnungen. Verlassen Sie die Schdrase."

Gegen vier Uhr morgens reichte es mir dann doch; die Scharmützel liefen immer nach dem selben Muster ab und lösten sich auch langsam auf. Die Sturheit der Polizei, die beispielsweise die Straßenecke an der Bartelsstraße komplett abriegelte, behielt die Oberhand.

Seltsame Polizeispiele haben die in Hamburg.

12 September 2009

Nochmal Fußballfans

Der Con war vorüber, zumindest für mich, und ich wollte unbedingt noch aufs Schanzenfest. Also eilte ich mit Karl Nagel zur S-Bahn, wir stellten fest, dass die erst in einer halben Ewigkeit fahren sollte, und wir änderten den Plan: Er fuhr mit dem Rad vor, ich wollte mit dem Bus folgen.

Klappte alles, und ab der Elbgaustraße standen wir gemeinsam in der S-Bahn in Richtung Altona. Was wir nicht berücksichtigt hatten: In Stellingen war das Fußballspiel zu Ende. Gefühlte tausend HSV-Fans drängten in die Waggons.

Es wurde so voll, daß ich schon dachte, ich bekäme keine Luft mehr. Menschenmassen mag ich nicht, die stressen mich sogar. Nagel redete immer auf mich ein, »alles ganz ruhig, die tun dir nichts«, was die nervige Situation noch verstärkte.

Psychofolter irgendwie. Dabei tat mir niemand etwas, und alle waren fröhlich und besoffen. Menschenmassen sind einfach nicht mein Ding, sei es in der Fremde oder daheim.

11 September 2009

Peinliche Männer

Fünf Stunden mit der Bahn ermatten auch jemanden, der - wie ich - eigentlich gern mit der Bahn reist. Also steige ich in Hamburg-Altona aus dem Wagen, stelle mein Gepäck kurz auf den Bahnsteig, genieße die Sonne, die zwischen den Wolken hervorguckt, und freue mich, daß ich fahrplanpassend eingetroffen bin.

Es kann eigentlich nichts schief gehen an diesem Wochenende, denke ich. Es ist zwar eine Dienstreise, aber eine von der netten Sorte - mit ein bißchen Freiraum für Privatkram und dergleichen.

Zwei Wagen weiter vorne steigen gut ein Dutzend Männer aus. Die habe ich während der Fahrt wahrgenommen, weil sie im Bordbistro saßen: lärmend, laut, übertrieben fröhlich und mit Bier in der Hand. Schon da habe ich mir überlegt, ob es sich um typische Hamburg-Touristen handeln könnte: auf der Suche nach einem abenteuerlichen Wochenende mit viel Suff und vielleicht ein bißchen Sex.

Sie gehen als Pulk über den Bahnsteig. »Hallo, ihr Fische!«, schreit einer, und die anderen lachen. »Stuttgart ist in der Stadt.«

Im Pulk gehen sie weiter, ich überhole sie, so schnell es geht. Fremdschämen ist mein aktueller Impuls: Es sind alles Schwaben, und ich bin ja auch einer. Muß man sich so peinlich benehmen?

Sie beginnen, grölend zu singen. »Super-Stuttgart, wir sind aus Super-Stuttgart.« Und ich mache, daß ich vom Bahnsteig verschwinde; wahrscheinlich ist mein Kopf hochrot.

10 September 2009

Mein Abend ohne Konzert

Eigentlich sah es nach einem sehr guten Plan aus: Am Mittwoch abend, 9. September 2009, spielen Art Brut in Karlsruhe, und ich gehe hin. Ich sah die Band vor einigen Jahren in Los Angeles und fand sie ziemlich klasse, auch die Platten mag ich.

Dann kam ich spät aus der Firma und fühlte mich erschöpft, aß zu Abend und gammelte zu Hause herum. Und überlegte die ganze Zeit, ob ich mich aufraffen sollte oder nicht. Man kann ja auch um 22 Uhr noch aus dem Haus gehen.

Den letzten Ausschlag gab der Eintrittspreis. 19 Euro sind wirklich nicht Punkrock. Sogar Jello Biafra war preiswerter, und der ist mir wirklich jeden Euro wert. Also blieb ich zu Hause und las abwechselnd Michael Marcus Thurner und Heiner Flassbeck - als Kontrastprogramm unerreicht und deutlich preiswerter und gemütlicher ...

Ich fürchte ja, das sind alles Alterserscheinungen.

09 September 2009

Eine echte Heldin

Es gibt ja wenige echte Helden in dieser Zeit: Die Bundeswehr taugt dazu eher wenig, und von bundesdeutschen Akteuren kann man nicht viel erwarten. Die Journalistin Lubna Hussein ist in meinen Augen aber eine Heldin, ein Mensch von der Sorte, wo ich nur sprachlos bin: Sie hat Mut bewiesen in einer Situation, wo sich die meisten sicher verkrochen hätten.

Um's kurz zusammenzufassen (wer mag, kann auch bei Amnesty International mehr erfahren): Die Frau ist Sudanesin, und sie wurde im Juli von der Polizei ins Gefängnis gesteckt. Begründung: Sie trug Hosen, und das sei schließlich unanständig.

Die Frauen, mit denen sie verhaftet worden war, wurden ausgepeitscht und danach freigelassen; sie wollte vor Gericht ziehen. Und nach vielem Hin und Her wurde ihr jetzt das Auspeitschen bewahrt, sie wurde stattdessen zu einer Geldstrafe verurteilt. Sie weigert sich zu bezahlen und muß jetzt ins Gefängnis.

In einem Unrechts-Regime derart standhaft zu bleiben, das empfinde ich als mutig. Gegen eine durchgeknallte Polizei und reichlich bescheuerte Gesetze auftreten, das ist selbstbewußt und tapfer. Die Frau ist echt die Heldin des Tages!

08 September 2009

Stimmen zu meiner Weihnachtsgeschichte

In der 15. Ausgabe der Science-Fiction-Zeitschrift NOVA erschien eine Kurzgeschichte von mir. Sie trägt den Titel »Papa feiert Weihnachten«, ist sehr kurz und ist streng genommen keine »echte« Science Fiction. Und mittlerweile gibt es im Internet eine Reihe von sehr kritischen Stimmen zu meiner Story, die ich – echter Egomane, der ich bin – hier auch mal zusammenfasse.

Wobei es im SF-Netzwerk gleich sehr kritisch losging. Uwe Post, den ich vom Namen her seit vielen Jahren kenne und der auch immer wieder Texte veröffentlicht (unter anderem im Print-on-Demand-Verfahren), meinte gleich, daß er meine Story als erste gelesen habe. Ich sei »ja nicht irgendjemand, sondern PR-Redakteur«. Allerdings sei ich in meinem Job »besser als in Prosa«, denn er hätte die Story zehn Minuten nach Beendigung der Lektüre gleich wieder vergessen.

Worauf NOVA-Herausgeber Ronald M. Hahn gleich konterte: Ihm passiere das, seit er »keine 17 mehr« sei, »bei 82,4 Prozent aller SF-Geschichten«, also auch bei denen, die von Uwe Post kommen. Fand ich lustig, war auch lustig gemeint; es gab einen sogenannten Ironie-Smiley.

Den Rest der Diskussion zwischen den zwei Herren übergehe ich jetzt. Uwe Post fand meine Story dann immerhin »ordentlich geschrieben«, allerdings sei »die kindliche Perspektive problematisch«. Zudem empfinde er den Schluß als »unplausibel«.

Kürzer blieb Christian Günther; meine Story sei eben »seeehr kurz gehalten«, es entfalte sich »nicht allzu viel«. Ausführlicher kritisierte »ShockWaveRider«: Seiner Ansicht nach ist meine Story »wenig originell«, und die »Kinderperspektive nicht ausgereizt«.

Klar erkannt hat's Hellmuth W. Mommers: »ja nu, keine SF«, schreibt er, und ich widerspreche nicht einmal. Die Story könnte auch »im Heute passieren«. Wo er recht hat, hat der Alt-Meister einfach recht.

Ähnlich kritisch ging es im Forum von »sf-fan« zu. Wobei »ShockWaveRider« hier Wort für Wort dasselbe schrieb; Text-Ökonomie nennt man das wohl. Und Michael Schmidt watscht mich mit »Eine nichtssagende Geschichte samt nicht nachvollziehbaren Ende« ab. Florian Breitsameter betrachtet meine Story dann noch als »eine Predigt als Kurzgeschichte«.

Alles in allem harter Tobak. Meinen nächsten Science-Fiction-Text publiziere ich unter Pseudonym ...

07 September 2009

Das letzte Duo-Egozine


1982 ist verdammt lang her: Da erschien die erste Ausgabe von Whispering Times. Das Fanzine wurde damals von den zwei Science-Fiction-Fans Holger Marks und Armin Möhle verlegt, die ihre Egozine-Projekte zusammenwarfen. In einem Anfall jugendlichen Übermuts nannten sie das Produkt dann auch noch »Duo-Egozine«, und dieser Begriff findet sich auch im Untertitel der aktuellen Ausgabe 21.

Die habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Es fällt mir bei der Lektüre auf, wie selten Egozines geworden sind; es gibt heutzutage weder die humoristisch-satirischen Blätter noch die eher ernsthaften, zu denen dieses hier gehört.

In seinem Teil beschäftigt sich Holger Marks durchaus kritisch mit dem Phänomen des Cyberpunk oder schreibt über die Texte des klassischen SF-Schriftstellers Cordwainer Smith - da las ich eine Reihe von Dingen, die ich so nicht wußte. Daneben gibt es kürzere Egozine-Texte etwa zu einer leider geschlossenen Buchhandlung oder zu den »Biss«-Romanen, deren Beliebtheit ich mir ja nicht erklären kann.

Durchaus seriös kommt auch Armin Möhles Teil des Fanzines daher, das Augenzwinkern kann er sich aber nicht verkneifen: So wußte ich natürlich nicht, daß er in seinen Kurzgeschichten gerne die Namen von Krimi-Autoren verarbeitet hat. Das wußten die ebensowenig, aber das Internet macht es möglich: Einer der Autoren fand sich zu seiner Überraschung als Held in einer Science-Fiction-Story wieder. So was finde ich lustig.

Darüber hinaus geht es bei Armin um Philip K. Dick - ein Autor, dessen Texte ich schon immer mochte - oder Druckkostenzuschußverlage, die er sehr kritisch beleuchtet. Eindrucksvoll seine Rechen- und Kalkulationsbeispiele. Das sollte sich jeder angehende Autor genauer anschauen.

Einen schönen Artikel über das Duo-Egozine hat Armin Möhle übrigens auf seiner eigenen Homepage veröffentlicht. Dort kann man auch Artikel von älteren Ausgaben kostenlos herunterladen; lesenswert!

Mir haben die insgesamt 56 Seiten im A5-Format einen großen Spaß bereitet. Ein echtes Egozine; fabriziert von zwei nicht mehr ganz so jungen Fans, und mit Armin Möhle stand ich schon Ende 1979 in Briefkontakt. Man bekommt das Fanzine übrigens ganz einfach, indem man mit einem der Herausgeber in Kontakt tritt und einen Fanzine-Tausch anbietet ... oder sich sonst was einfallen läßt. Gut möglich ist es über die hier angegebene Armin-Möhle-Homepage.

06 September 2009

Hardcore und Punkrock aus den 80ern

Manchmal muß ich so eine Radiosendung auch mal dazu nutzen, in der Vergangenheit zu wühlen. Am Sonntag, 6. September 2009, ging es von daher folgerichtig in die 80er Jahre - und dort in die Szene hierzulande. Musikalisch ging's dann ein wenig hin und her ...

Deutschpunk von FFF aus Bonn und Daily Terror aus Braunschweig, englischsprachiger Punkrock mit Rimshout aus Dortmund und Pissed Boys aus Lübeck - das war schon mal eine ordentliche Spannbreite, wie ich finde. Dazwischen der sehr poppige Wave-Punk von Barbarella, bei denen ich nicht einmal mehr wußte, woher die waren.

Hardcore gab's ebenfalls, diesmal vertreten durch die wuchtige Berliner Fraktion: Squandered Message habe ich schon lange nicht mehr gespielt, die Zerstörte Jugend noch gar nie.

Zuletzt eine Band, die ich ja mochte und immer noch mag, wo ich mir aber sicher bin, daß das keiner so richtig kapiert: Rudolfs Rache aus Wilhelmshaven. Die waren schon klasse, vor allem live, und es machte richtig Spaß, die Langspielplatte 22 Jahre nach ihrem Erscheinen noch mal zu spielen.

05 September 2009

Endlich Jello Biafra

Fragt man mich nach meiner Lieblingsband, sage ich Dead Kennedys. Die habe ich aufgrund eigener Doofheit verpaßt, als sie 1982 in Stuttgart spielten, und darunter leide ich, seit sich die Band 1986 aufgelöst hat.

Am Freitag, 4. September, ergab es sich, daß ich in Berlin weilte und an genau diesem Abend Jello Biafra im »SO 36« spielte; als Begleitband spielte »The Guantanamo School Of Medicine«, also eine Reihe von Gastmusikern unter anderem von den Butthole Surfers. Großes »Star«-Aufgebot also.

Kein Wunder, daß es ein Konzert für die Generation »Ü 40« wurde. Es gab zwar auch haufenweise jüngerer Leute, vor allem erstaunlich viele Frauen um die zwanzig, aber ich sah haufenweise grauhaariger Alt-Punks, die teilweise von weit her angereist waren, unter anderem aus Frankfurt. Von daher lohnte sich das Konzert schon; ich traf Leute, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Als Vorgruppe im übervollen Konzertraum spielten Cut My Skin - mit Patti Pattex am Gesang und ruppig-melodischem Irokesen-Punk. Die Band finde ich in einem kleinen Schuppen besser; an dem Abend hatten die Berliner auch bei mir einen schweren Stand.

Dann aber Mr. Biafra und seine Band; anfangs war ich sogar skeptisch. Von Stück zu Stück steigerte sich meine Laune, das Publikum tobte, und spätestens nach »California ueber alles« war ich restlos begeistert. Die neuen Stücke gefielen mir alle gut, aber selbstverständlich freute ich mich über neues Zeugs.

Irgendwann ging ich doch nach vorne, anfangs nur, um mehr zu sehen, und hüpfte dann irgendwann wie losgelassen durch den Pogo-Mob. Kein Wunder, wenn dann Klassiker wie »Holiday in Cambodia« mit Biafras charakteristischer Stimme in den Saal geballert wurden.

Großartiges Konzert! Ich war naßgeschwitzt und glücklich, und wir saßen danach im Regen unter einer Markise vor dem kleinen Imbiss neben dem »Franken«, tranken Flaschenbier und futterten Pide. Super-Abend!

04 September 2009

Heimlich in der Hauptstadt

Früher, da war alles einfacher: Ich fuhr für eine Woche oder wenigstens vier Nächte nach Berlin, besiedelte nacheinander im Idealfall diverse Wohnungen, um damit den Freunden und Bekannten jeweils nicht zu lange auf die Nerven zu gehen, und hatte auf diese Methode schöne Einblicke in die damalige Mauerstadt.

Und heute? Da fahre ich nach Berlin, bestreie gleich mehrere Geschäftstermine und bin froh, dann mal vielleicht an einem Abend ein Konzert besuchen zu können. Es reicht nicht einmal, allen Leuten kurz Bescheid zu geben, die ich mag und kenne.

Ob das jetzt am beruflichen Streß liegt oder an der Unfähigkeit, mich ordentlich zu koordinieren, weiß ich nicht. Aber eines ist klar: Es wird Zeit, daß ich mal wieder "rein privat" nach Berlin komme.

02 September 2009

Television Knockout rotzen wie anno '79

Laut Info handelt es sich bei Television Knockout um ein Trio aus Berlin, das erst seit Anfang 2008 zusammenspielt. Das hört man den Burschen nicht an (oder doch, weil sie so frisch klingen?): Stilecht im End-70er-Jahre-Sound und -Outfit verwurzelt, zeigen sie auf ihrer CD »Thrills From The Tube«, die im Sommer 2009 rausgekommen ist, daß sie einen Narren an den Anfängen von Punkrock und Wave-Punk gefunden haben.

Kein Wunder, daß die Platte mit gerade mal neun Stücken im Studio von Snail aufgenommen wurde, der ansonsten bei den Shocks spielt. Die familiären Beziehungen lassen sich musikalisch sofort nachvollziehen: Das rotzt und knarzt ordentlich, ein Herz für dennoch gelungen-poppige Melodien fehlt aber nicht.

Ich stehe eh auf diesen klassischen Sound, den man mehr als zwanzig Jahre lang praktisch nicht mehr gehört hat. Television Knockout sind jetzt nicht gerade schreiend originell, knallen ihre Stücke aber mit einer Spielfreude raus, die dann aus den Lautsprechern schwappt.

Live möchte ich das mal sehen; das müßte da eigentlich ebenso klappen. Aber solange erfreue ich mich an der bei ANR-Music erschienenen Platte.

01 September 2009

So richtig Pogo tanzen

Ich liebe es, wenn Menschen auch offensichtlichste Ironie nicht verstehen. Im Internet läßt sich das besonders gut nachvollziehen. Das erlebe ich unter anderem tagtäglich in einem Science-Fiction-Diskussionsforum, das ich häufig frequentiere.

Aber auch Punkrocker sind davor gar nicht gefeit. Das zeigt die hübsche Seite der »Asozialen Hilfe«, die der Pogo-Anarchie nahesteht und sich offensiv »für die Wiederherstellung von Recht und Ordnung« stark macht.

Im Ratgeberbereich wird unter der Überschrift »Überlebenskampf: Pogo für Anfänger!« mal wieder erklärt, wie Pogo geht. Leider nicht ganz so hübsch, wie wir's anno 1988 in Freudenstadt mit Hilfe eines Faltblattes mal gemacht haben – aber doch hübsch genug. Wenn ich mich düster erinnere, wurden die abgebildeten Tanzschritte einem Büchlein von Mike Spike Froidl entnommen.

Soweit so lustig, auch der erklärende Text ist meiner Ansicht nach hundertprozentig klar als Ironie verständlich. Das hält aber einige Leute nicht davon ab, völlig ernsthaft darüber zu diskutieren.

So schrieb Spritze im Mai 2009 , Pogo könne man »auch net lernen«, weil man »bei nen kponzi ist das unmöglich die schrittfolge ... einzuhalten und so«. An die Regeln halte sich ohnehin keiner, und »es pogen immer so viele mit flaschen und so«.

Und bereits im November 2006 meinte »der Pogende Alkoholiker«, Pogo sei »einfach Hammer«, aber »manche übertreiben es einfach maßlos«. Da hat er ja irgendwie recht, und er schiebt nach: »Wer mit Springerstiefeln um sich tritt sollte sofort rausgeschmißen werden.«

Da bin ich ja froh, daß ich seinen Pogo-Mob wohl nie sehen werde ... Immerhin trug ich jahrelang Springerstiefel, was ich beim Pogen im übrigen als sehr beruhigend und stabil empfand. Aber User-Kommentare sind wohl in jedem Bereich des Internets ein Quell der Erheiterung.

Krawalliges Hamburg


Ein unsportliches Titelbild ziert die Ausgabe 95 des Fanzines Übersteiger: Es zeigt Polizisten, die - bis an die Zähne bewaffnet - das Fan-Lokal »Jolly Roger« in Hamburg stürmen. Bei dieser Aktion im Juli 2009, von den Autoren des Fanzines klar als »Polizeiüberfall« gewertet, kam es zu mehreren Verletzten unter den Besuchern der Kneipe, die dort zum größten Teil schlicht eine Privatfeier abhielten und nichts mit den Gefechten auf der Straße zu tun hatten.

Auch in dieser Ausgabe nimmt das »Polizeistaatliche Knüppel-Hetzplatz rund um den FC St. Pauli« wieder einmal kein Blatt vor den Mund. Aktuelle Entwicklungen rings um den Verein werden kritisch beleuchtet, so die Einführung eines neuen Marketing-Produktes, eines Getränks namens »Kalte Muschi«(wer kommt auf so einen Unfug?), oder die Tatsache, daß der Verein in einer Beliebtheitsstudio deutschlandweit ganz ordentlich abgeschnitten hat.

Um Fußball geht es stets; Spieler werden interviewt, es gibt Informationen zu Ex-Spielern und anstehenden Spielen, und das Ausbildungsteam des Vereins stellt sich kritischen Fragen. Alles in allem wieder super-unterhaltsam und super-kompetent, eine Klasse-Mischung!

Das 48 Seiten starke Fanzine ist sauber gedruckt, hat einen farbigen Umschlag und kostet im Stadion sowie sonstwo im Direktverkauf nur 1,60 Euro. Ansonsten kommt halt noch Porto hinzu.