05 April 2009

20 Jahre OX als Festival

Samstag, 4. April 2009: In Solingen fand das OX-Festival statt - nachdem es das Fanzine jetzt schon seit zwanzig Jahren gibt, war das ein würdiger Anlaß. Ort war das »Cobra«, das ich als ziemlich coolen Laden empfand.

Rund 650 Leute waren anwesend, wie mir einer vom »Cobra«-Team (er spielt auch bei der Band Cave 4) erzählte. Das Durchschnittsalter war hoch, es waren viele Menschen jenseits der vierzig da, darunter Nietenpunks mit grauen Haaren; aber dazwischen immer wieder fitte junge Leute, darunter überraschend viele junge Frauen.

Von der ersten Band bekamen wir nicht viel mit. Drei Stücke Kick Joneses, die wie immer ihren melodischen 77-er-Punk schmetterten; wie immer gut.

Ich eilte in die Kneipe, wo ich eine Lesung absolvierte. Dummerweise wußte das Publikum nicht so viel davon, also hatte ich einen gehörigen Lärmpegel, gegen den ich mit lauter Stimme und lautem Mikro ankämpfte. Trotzdem hörten einige zu, einige Leute klatschten auch fleißig Beifall.

Sehr lustig: Der Journalist der örtlichen Zeitung geilte sich geradezu an dem Text »Maschinengewehr, sing!« auf, den ich als erstes gelesen hatte. Wahrscheinlich witterte er eine Affäre oder etwas ähnlich bedeutsames.

Von den Boxhamsters, die danach spielten, sah ich leider nicht viel, höchstens drei Stücke; die aber knallten ziemlich. Ich saß zu lange in der Kneipe herum, redete mit den vielen alten Kumpanen, die ich hier teilweise nach zehn Jahren mal wieder sah.

So bekam ich auch von der Lesung des Kollegen Axel Gräbeldinger leider nicht viel mit: Was mich vorher bei den anderen gestört hatte, tat ich jetzt ebenfalls - und laberte. Seufz.

Dafür dann EA 80; sehr düster, wie immer überzeugend. In Solingen gefielen sie mir weitaus besser als im Dezember in Karlsruhe - es knallte mehr.

Zur Abrundung die Spermbirds: Ich jubelte, ich pogte, ich hüpfte, ich slammte - großartige Live-Band mit einem großartigen Mob vor der Bühne. Ein Stagediver knallte mir mit dem Knie gegen den Schädel; jetzt habe ich eine Beule mit leicht bläulichem Fleck auf der Stirn.

Danach war ich ausgebrannt und ziemlich besoffen. In Hochdahl gab's noch eine Flasche Rotwein zum Absch(l)uß, und ein großartiger Abend war vorüber.

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