22 Januar 2009

Stauballergie in der Umweltzone

Seit 1. Januar 2009 wohne ich in einer Umweltzone. Wer mich mit dem Auto besuchen will, braucht so einen albernen Aufkleber, den man sich vorne auf die Windschutzscheibe klebt. Sonst gibt's Ärger mit der Polizei, die bei uns im Viertel ständige Präsenz zeigt; kein Wunder, wenn der Knast um die Ecke liegt.

Das ganze ist so absurd, daß es wehtut: Schon eine Straße weiter hört die Umweltzone nämlich auf. Ich kann also mit dem ältesten Auto der Welt bis fast vor meine Haustür fahren, muß aber hundert Meter vorher anhalten. In der Straße daneben darf ich also den fürchterlich gefährlichen Feinstaub in die Luft blasen – das erkläre mir bitte mal jemand ...

Noch besser: In Karlsruhe sind zwei große Kohlekraftwerke projektiert, sie wurden auch schon genehmigt. Dagegen gibt's die üblichen Proteste, die aber bislang niemanden so richtig stören.

Bereits jetzt hat die Innenstdt von Karlsruhe die höchsten Feinstaubwerte in Baden-Württemberg seit 2001; keine Ahnung, warum das so ist. Die Grenzwerte wurden beispielsweise 2004 an jedem siebten Tag überschritten; bei Stickoxiden, Kohlendioxid und Schwermetallen ist Karlsruhe überall ganz weit vorne in den Giftstoff-Charts.

Und jetzt noch zwei neue Kraftwerke, die tonnenweise Dreck in die Stadt blasen werden. Schon klar, daß man die Kraftwerke irgendwo bauen muß; warum also nicht direkt an der Stadt, die eh schon genügend Dreckluft hat?

Dadurch werden die sogenannten Umweltzonen endgültig zur Lachplatte. Aber Hauptsache ist ja, daß sich wieder irgendwelche Politiker profiliert haben.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Diese albernen Plaketen sind ja auch nur moderne Ablass-Briefe,sprich Geldschneiderei.Mich wundert es, dass niemand dagegen protestiert hat-zumindest nicht das ich davon wüsste.