20 Mai 2008

Kein Mitleid

Zu behaupten, mein Mitleid hielte sich in Grenzen, wäre eine schamlose Lüge. Ich habe kein Mitleid mit Kurt Beck und der SPD, auch wenn ich den Kurt als Südpfälzer und ehemaligen PERRY-Leser ja prinzipiell sympathisch finde. Aber wer so viel Mist in so kurzer Zeit baut, darf sich nicht wundern, daß er in den Umfragen immer weiter absackt.

Historisch tief ist das ganze, glaubt man dem Magazin »Stern«, dem Fernsehsender RTL und der «Spiegel«-Redaktion. Elf Prozent der Bundesbürger würden Beck wählen, stünde er zur Wahl als Kanzler; für die SPD wären auch nur rund 23 Prozent. Hammerhart.

Kein Wunder: Die Partei hat es mit Hartz IV und absurden Steuergesetzen geschafft, ihre Stammwählerschaft zu verprellen, während diejenigen, die von dem Mist profitieren, lieber gleich die »richtigen Parteien« wählen, sprich CDU und FDP. Und das unwürdige Hin und Her mit der Linkspartei in den letzten Wochen und Monaten gab nicht mal mehr Stoff für ein Provintheaterstück ab, so peinlich war es.

Auffallend allerdings ist: Die CDU leistet sich ja genausoviel Dummschwätzer in ihren Reihen, kommt aber besser weg. Wenn Pofalla und Co. die Klappe aufreißen, winde ich mich vor Entsetzen und ungläubigem Staunen. Als Politiker braucht man anscheinend nicht einmal ein Mindestmaß an Intelligenz.

Und dann noch Hotte Köhler, die Leerstelle als Bundespräsident. Alle Welt ist von dem Mann begeistert, man wird ihn wohl auf jeden Fall wiederwählen. Kein Wunder: Er gibt nur Dampfgeplauder von sich, tritt - das mag der Deutsche - in seinen Aussagen gerne auf Schwächere ein (indem er »Reformen« anmahnt, was in diesem Land in dieser Zeit ja nur bedeutet, daß man »unten« weiter Druck ausübt) und ist wahrscheinlich ein netter Kerl. Das scheint zu reichen.

Ein netter Kerl ist wahrscheinlich auch Kurt Beck. Ich bin sicher, bei einer Flasche Wein könnte ich mich bombig mit ihm unterhalten.

Ein Themengebiet würde ich allerdings meiden: Politik. Denn da muß ich kotzen.

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