15 Februar 2008

Werner K. Giesa

Seit ich mich für Science Fiction und artverwandte Gebiete interessiere, ist mir der Name Werner Kurt Giesa ein Begriff: Früher verfasste er Kurzgeschichten und zeichnete eher seltsame Grafiken, seit mehr als 25 Jahren war er ein Autor populärer Heftromane.

Werner Kurt Giesa war ein fleißiger Schriftsteller. Es gibt die Aussage, er habe mehr als 800 Heftromane verfaßt. Daß diese nicht alle hohe Literatur enthalten können, liegt auf der Hand. Aber mit seinen Arbeiten für die Heftromanserie »Professor Zamorra« fesselte er Zigtausende von Lesern über viele Jahre hinweg.

In irgendeinem Urlaub, ich glaube, es war im Senegal, hatte ich einen Packen »Zamorra«-Hefte dabei, die ich mit viel Vergnügen las; einige seiner »Zamorra«-Bücher zeigten darüber hinaus, daß er das Potential zu »größeren Stoffen« hatte.

Wann genau ich ihn persönlich kennenlernte, weiß ich nicht mehr. Es muß irgendwann in den 80er Jahren gewesen sein. Da kannte ich bereits einige seiner Romane, die er unter anderem für »Mythor« und andere Serien geschrieben hatte.

Wir trafen uns im Verlauf der letzten 15 Jahre immer wieder auf der Buchmesse oder bei Veranstaltungen am Rande. Viel geredet wurde nie, die Kontakte waren nie so intensiv: Man kannte sich, man schätzte sich auch beiderseits als Kollegen (denke ich mal), aber zu mehr kamen wir nicht.

Am gestrigen 14. Februar 2008 verstarb der Autor in seiner Wohnung. Er wurde nur 53 Jahre alt. Als ich die Nachricht gestern hörte, war sie wie ein Schock für mich. Mist.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mein Kommentar dazu hier bei Stern.de
http://www.stern.de/computer-technik/computer/scheibe/:Scheibes-Kolumne-Ein-Freund/611342.html
Carsten Scheibe

Enpunkt hat gesagt…

Sehr schöner Kommentar, der einem zu Herzen geht. Und der eines noch mal klarmacht: In Zeiten des Internets ist auch der Tod noch schneller als früher.

Anonym hat gesagt…

Wusstest Du denn, Klaus (ich bin ziemlich sicher, Du wusstest das), dass Werner sehr treuer Perry-Leser seit Jahrzehnten war?

Er erzählte mir immer wieder, dass er sich seit den 60ern bis heute jede Woche auf sein PR-Heft freut und daheim eine große Sammlung dahingehend hat.

Wenn ich ihn auf Cons traf, sprachen wir deswegen nicht nur über Zamorra, sondern meist auch noch kurz über die aktuelle PR-Handlung..

Auch meinen Nachruf hat Carsten oben verlinkt, deshalb spare ich mir das hier.