09 August 2007

Amüsant, aber manchmal flach

Jaromir Konecny ist gebürtiger Tscheche, schreibt aber seit vielen Jahren in deutscher Sprache. Eigentlich sollte mir das Geburtsland eines Schriftstellers ziemlich egal sein – da der Autor aber ständig draufrum reitet und es in seinem Buch »Das Geschlechtsleben der Emigranten« mehrfach thematisiert, kann ich diese Tatsache nicht ignorieren.

Letztlich geht es in allen Kurzgeschichten des Buches (schon a bisserl älter, kam 2000 im Ariel-Verlag heraus) nur um den Autor, seine Erlebnisse als tschechischer Emigrant in Deutschland, als Asylbewerber im Lager, als Mann, der wilden Sex haben will, und als Schriftsteller, der fleißig Lesung abhält.

Ich bin mir sicher, daß die Geschichten zünden, wenn sie live vorgetragen werden. Konecny erzählt von Beziehungen, die scheitern, von haarsträubenden Begegnungen mit anderen Menschen, vom nicht erledigten Fick mit einer Prostiuierten oder vom seltsamen bayerischen Essen. Die Texte sind definitiv amüsant, und ich mußte bei der Lektüre mehrfach grinsen.

Das war's dann irgendwann mal. Das Buch lag immer wieder in der Ecke, da es haufenweise interessanteres Zeugs zu lesen gab. Jede Geschichte für sich ist amüsant und spaßig; insgesamt wird die Lektüre dann doch ein wenig flach und eintönig.

Soweit ich weiß, ist das 128 Seiten starke Taschenbuch derzeit eh vergriffen. Offiziell zumindest. Bei diversen Vertrieben solltet Ihr es aber noch erhalten, ebenso direkt beim Ariel-Verlag. Und wer gern Pop-Literatur schmökert, ist hier schon richtig!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ich empfehle die Mährische Rhapsodie von Jaromir Konecny. auch im Ariel-Verlag.