30 September 2006

Wie ich das Vorwort zu einem »Star Trek«-Buch schrieb



So groß sind meine Beziehungen zu der Fernsehserie »Star Trek« mit all ihren Ablegern ja doch wieder nicht. Aber ich habe sie immer mal wieder angeguckt, wenn ich es zeitlich auf die Reihe bekam.

Irgendwann in diesem Jahr erhielt ich eine Rundmail, in der ich – wie viele andere – dazu aufgefordert wurde, doch einige Sätze zum Thema »40 Jahre Star Trek« zu schreiben. Das tat ich, nur wurden die paar Sätze zu einer Seite Text ... manchmal kann ich einfach nicht aufhören.

Ich schickte den Text an die Verantwortlichen, die das Buch zusammenstellten; die bedankten sich artig und versprachen, den Text auch schön zu bringen. Das taten sie tatsächlich auch, wie ich dieser Tage feststellte, als das Buch bei mir eintraf ...

Jetzt habe ich nämlich ein Vorwort geschrieben, was mir ja ganz schön schmeichelt. Neben dem Film-Experten Ralph Sander (nicht verwandt und verschwägert mit dem Menschen, der bei der Stuttgarter Punk-Band Murder Disco X mitspielt und der auch schon mal als Raumkapitän in einem PERRY RHODAN-Taschenbuch auftauchte) werde ich sogar auf dem Cover genannt.

Ich fühle mich geschmeichelt ... und ein bisschen irritiert. Aber gut!

28 September 2006

Frick-Interview in der Mystery Press

Die Mystery Press ist eine Art Kundenmagazin, das der kleine aber feine Zaubermond-Verlag herausgibt und kostenlos an seine Leser abgibt. Dort werden diese Leser über neue Produktionen aus den Reihen »Professor Zamorra« oder »Maddrax« informiert, um mal die zwei bekanntesten Serien zu nennen.

Richtig – der Zaubermond-Verlag bringt im Prinzip die gebundenen Ausgaben zu klassischen Heft-romanserien heraus, die bereits im Bastei-Verlag erschienen sind. Die Bücher sehen wirklich gut aus, sind mit Schutzumschlag und so ausgestattet, und inhaltlich zeigen manche Autoren, was man aus »klassischen Stoffen« wie dem alt ehrwürdigen DÄMONENKILLER noch so alles herausholen kann. (Manches finde ich auch murksig, aber das ist Geschmackssache.)

In der aktuellen Ausgabe der Mystery Press ist ein Interview mit mir, in dem ich über das Schreiben an sich informiere. Da kaum ein Leser dieses Blogs zu den Zaubermond-Dauerkunden gehören dürfte, dokumentiere ich das Interview einfach in der Kommentarspalte. Lest selbst nach!

25 September 2006

Zwei Schulklassen und Punkrock

Selten war ich vor einem »öffentlichen Auftritt« so unschlüssig wie an diesem Wochenende. Das Rock- und Popmuseum in Gronau hatte mich »gebucht«, wie das so schön heißt, und ich konnte mir einfach weder unter dieser Einrichtung etwas vorstellen noch unter dem Publikum, das mich erwartete.

Am Donnerstag abend, 21. September 2006, hatte ich kaum Zeit, mir das Museum anzuschauen; pünktlich um halb acht Uhr ging es los. Tatsächlich hatte sich Publikum eingefunden: einige punkig aussehende Jugendliche, eine etwas »ältere« Menschen sowie eine komplette Schulklasse. »Vom Missions-Gymniasum«, wie mir erzählt wurde, ohne daß ich mir darunter sonderlich vorstellen konnte.

Ich war tatsächlich nervös, als ich auf die Bühne kletterte. Es handelte sich um eine richtige Bühne, meine Füße waren also etwa auf Kopfhöhe des Publikums, das ich auf diese Weise kaum sehen konnte. Sehr seltsam, denn normalerweise bin ich immer auf Augenhöhe mit den Leuten, wenn ich vorlese.

Da das Publikum so jung und unschuldig aussah, verzichtete ich auf das Vorlesen irgendwelcher Sex-Szenen, sondern las andere Szenen vor. Trotzdem schien es den Schülern gefallen zu haben; sie hielten es fast eineinhalb Stunden lang aus, applaudierten immer brav und zogen als Gruppe ab, nachdem die Lehrerin zum Aufbruch geblasen hatte.

Am nächsten Tag war mein Vortrag über »30 Jahre Punk« für zehn Uhr morgens angesetzt worden. Tatsächlich hatte sich eine Schulklasse eingefunden, sehr junge Schüler vor allem. Recht schnell war mir klar, daß ich den detailbesessenen Vortrag, den ich ausgearbeitet hatte, so nicht halten konnte. Statt dessen beschränkte ich mich darauf, eine Powerpoint-Präsentation vorzuführen und mit Hilfe von Musikbeispielen einen Einblick in die Punk-Szene zu geben.

Anscheinend bekam ich es einigermaßen hin; zumindest lobten mich hinterher nicht nur die Veranstalter, sondern auch die Lehrerin. Ob bei den Schülerinnen und Schülern außer irgendwelchen Vorurteilen zum Thema Punkrock und Hardcore überhaupt was hängenblieb, werde ich wohl leider nie erfahren – schade eigentlich.

24 September 2006

Ein Museum für Rock und Pop

Hört sich ja eigentlich seltsam an, lohnt sich aber: das Rock- und Popmuseum in Gronau – die Stadt liegt nördlich des Ruhrgebiets. Der Eintrittspreis für einen Erwachsenen beträgt 7,50 Euro, und das ist definitiv nicht zu viel.

Das Museum ist größtenteils interaktiv aufgebaut und zeichnet die Popgeschichte seit den zwanziger Jahren nach. Haufenweise Musik kann man anhören, Videos laufen auf kleinen Bildschirmen, und in verborgenen Schubfächern lagern Ausstellungsstücke, die Popgeschichte für alle Besucher erfahrbar machen.

Ein Highlight besonderer Art ist eine Art Schallraum, dessen Wände nur aus Lautsprechern zu bestehen scheinen: Wer sich dort hineinstellt, bekommt Sounds der letzten sechzig Jahre um die Ohren angeknallt, Hitler-Reden und Jimi-Hendrix-Gitarrensoli inklusive, während der Boden und die Wände wirklich vibrieren. Super!

Der Besuch im Rock'n'Pop-Museum in Gronau kann jedem nur empfohlen werden. Ich bedauerte, nicht mehr Zeit zu haben, und hatte nach drei, vier Stunden noch immer nicht alles gesehen. Eine tolle Erfahrung!

20 September 2006

Seltsame Musikzusammenstellung

Da ich ja am Freitag morgen im Rock- und Popmuseum in Gronau einen Vortrag über Punkrock halten soll, ohne zu wissen, ob sich dafür auch nur ein Schwein interessiert, habe ich tatsächlich eine Zusammenstellung »relevanter Musik« erstellt und auf eine CD gebrannt. Wobei »relevant« in dem Zusammenhang heißt, daß es sich um einigermaßen wichtige und auch bekannte Bands handelt und ich sie – wichtig! wichtig! – auch auf CD haben muß. Den meisten Kram besitze ich ja nur auf Vinyl, und von dem läßt es sich schlecht brennen.

Die Folge ist, daß ich jetzt eine CD mit einer höchst obskuren Mischung besitze. Als erste Band treten die New York Dolls auf – klar, ohne die hätte die ganze Punk-Geschichte einen anderen Start genommen. Und die letzte Band sind Duesenjaeger – jaja, es geht ja darum zu zeigen, welche Musik denn im Jahr 2006 einigermaßen wichtig hierzulande ist.

Allein schon bei den zwei Bands wurde mir bewußt, wie unklar es eigentlich ist, eine »saubere« Punk-Geschichte zu erstellen. Okay, ich habe auch Exploited und Sex Pistols und Die Toten Hosen auf meine Auswahl-CD, ich habe weder Fugazi noch Warzone vergessen – aber es fehlen Black Flag und Dead Kennedys (habe ich nicht auf CD, tja ...) ebenso wie Slime oder Razzia.

Ich hoffe, daß die Auswahl trotzdem überzeugt. Sie muß eigentlich ... ich meine, in einem Vortrag über Punk kriegen die Leute so was wie Angry Samoans oder Devo zu hören, Male und die Back Chats. Wenn das mal keine Bandbreite ist!

19 September 2006

Karl-Herbert und ich

Ich bin immer noch sehr beeindruckt von der unglaublichen Arbeit, die sich eine Gruppe von aktiven PERRY RHODAN-Fans gemacht hat, als sie den Schuber mit »Kommandosache K.H. Scheer« zusammenstellten. Auf insgesamt zwei Paperbacks und einer CD-ROM geht es um nichts anderes als um den Science-Fiction-Schriftsteller Karl-Herbert Scheer, der unter anderem die PERRY RHODAN-Serie begründet hat, der in den 50er und 60er Jahren aber auch Piratenabenteuer und anderes Zeugs verfasste: 400 Seiten, die pickepackevoll sind mit Informationen.

Eine respektable Arbeit, die ich vor allem deshalb auch so toll finde, weil die Aktivisten des Terranischen Clubs Eden auch die kritischen Blicke auf den Autor nicht vergessen. Sogar die unsäglichen Angriffe in den 60er Jahren, in denen Scheer allen Ernstes als Faschist bezeichnet wurde, verschweigen die Herausgeber um Kurt Kobler nicht.

Und ich bin mit einem Beitrag vertreten, was mich sehr gefreut hat. Den Beitrag dokumentiere ich hier im Blog einfach im Kommentar.

Wer sich für Science Fiction interessiert, sollte sich mal über das umfangreiche Werk informieren. Es lohnt sich echt!

18 September 2006

25 Jahre Hafenstraße

Den »normalen« Tageszeitungen oder dem Fernsehen war es meist nicht einmal eine Meldung wert; immerhin die »tat« berichtete ein bißchen ausführlicher: Die legendäre Hafenstraße in Hamburg ist jetzt seit 25 Jahren von den Menschen (und ihren Nachfolgenden) bewohnt, die die drei Häuser am Hafenrand anno 1981 besetzt haben.

Respekt! Für Dörfler wie mich war anfangs der 80er Jahre der Begriff »Hafenstraße« gleich bedeutend mit »Revolution« und »Widerstand«; ich assoziierte damit Jugendliche, die Häuser besetzten und sich mit der Staatsgewalt anlegten. Es sollte Jahre dauern, bis ich eine differenziertere Ansicht bekam, und es dauerte auch Jahre, bis ich erstmals in einem der Häuser saß.

Schon wieder ist es eine Weile her, seit ich das letzte Konzert im »Störtebeker« sah; es war die Frankfurter Band Superfan, die es schon lange nicht mehr gibt. Und es ist ebenfalls schon lange her, daß ich im »Onkel Otto« mein letztes Bier trank.

Bei meinen letzten Hamburg-Besuchen hatte ich keine Zeit oder keine Lust, mir dieses Eck von St. Pauli anzuschauen. Schon seltsam, wie sich die Vorlieben verändern ...

17 September 2006

Super gemachte Langeweile

Der Streifen hat angeblich 40 Millionen Euro gekostet, und es handelt sich um eine Koproduktion eines halben Dutzend europäischer Länder: »Das Parfüm«, der angeblich unverfilmbare Roman von Patrick Süskind, den ich natürlich nie gelesen habe, den ich mir aber an diesem Wochenende endlich mal anschaute.

Tolle Bilder gab es, ich war mehrmals völlig beeindruckend von der Qualität der Kostüme und der Ausstattung. Die Kameraführung kam mir ebenfalls absolut hervorragend vor, sofern man das als Laie überhaupt sagen kann.

Irgendwie scheint aber niemand den Machern gesagt zu haben, daß ein Kinofilm auch unterhaltsam sein sollte. Rings um mich herrschte großes Gähnen; einige Leute pennten wohl auch ein.

Es war fürchterlich langweilig; zudem war die Handlungsführung eingleisig und damit kreuzlangweilig. Irgendwelche Überraschungen für den Zuschauer wurden geschickt ausgeschlossen, damit sich auch ja niemand erschreckte, wie ich manchmal echt dachte.

Ich habe mich nicht komplett geärgert: Man sollte den Film angesichts seiner Bildqualitäten im Kino anschauen und nicht auf die DVD-Auswertung oder die Ausstrahlung in der Glotze warten. Oder man geht in die Kneipe und trinkt mit Kumpels einige Bier – das ist unterhaltsamer.

14 September 2006

Lesung im November


Endlich werde ich auch in Karlsruhe mein neues Buch vorstellen – da freue ich mich schon jetzt ziemlich drauf. Bis dahin dauert es noch eine Weile, aber ich weise schon mal stolz darauf hin.

Am Donnerstag, 23. November 2006, wird ab 20 Uhr die Bar »Radio Oriente« in Karlsruhes Innenstadt der Ort sein, an dem ich mein Zeugs an die Öffentlichkeit bringe. Es gibt bereits Flyers und Plakate, die alle sehr schick sind.

Deshalb zeige ich hier mal das Konzertplakat. Der entsprechende Flyer ist auf der Homepage der Veranstalter zu finden.

13 September 2006

Nach all den Jahren mal wieder Stuttgart

Es gab zwei Zeiten in meinem Leben, in denen ich mich in Stuttgart einigermaßen auskannte: anfangs der achtziger Jahre, als ich mit Viktor und anderen Leuten allerlei Unfug trieb, und Mitte der achtziger bis anfangs der 90er Jahre, als ich in Sachen Punkrock sehr viel in Stuttgart unternahm.

Heute war ich wieder in der baden-württembergischen Landeshauptstadt, beruflich allerdings, aber es war genug Zeit, hinterher noch durch die Innenstadt zu spazieren. Das Bild der aktuellen Stadt überlappte sich nicht nur einmal mit früheren Erinnerungen. Schon seltsam.

Am Schloßplatz sah ich noch einmal die Chaostage anno 1992 und die dabei ablaufende Straßenschlacht mit Hooligans und der Polizei, am nebenan liegenden Karlsplatz sah ich erneut die besoffenen Stuttgart-Fans vor mir, die in den 80er Jahren, als Stuttgart Deutscher Meister im Fußball geworden war, mit »Sieg Heil« vor dem brennenden Feuer mitten auf dem Platz standen ...

Mir fielen auch genügend lustige Dinge ein, Begegnungen mit vielen Menschen aller Art. Meine gemeinsame Zeit mit Stuttgart fasziniert mich im Nachhinein wirklich sehr. Schon seltsam.

12 September 2006

Gelegentlicher Seitenblick

Es war ein sonniger Sonntag, wie sich das für Anfang September gehörte. Zu dritt saßen wir vor dem Straßencafé in Durlach, ließen uns den Planeten aufs Haupt knallen, tranken Kaffee, futterten Käsekuchen und redeten dummes Zeugs.

Irgendwann fiel mir der Mann auf: hellgrauer Anzug, hellblaues Hemd, rötliche Krawatte. Er schien nicht viel älter als 30, 32 Jahre zu sein. Er stand schräg gegenüber an der anderen Straßenecke und hielt Zeitschriften in der Hand.

Den »Wachtturm« und das aktuelle »Erwachet!«, wie ich vermutete, ohne daß ich es genau sehen konnte. Fanzines der Zeugen Jehovas also, die ich eher selten kaufe, lese und sammle.

Er war tapfer. Gut eine Stunde lang stand er mir quasi direkt gegenüber; ich hätte den Blick bewußt abwenden müssen, um ihn aus den Augen zu haben. Er sprach niemanden an, er war ruhig und stand einfach nur da. Still und stumm und erschütternd christlich.

Nur gelegentlich, da drehte er sich zur Seite und drehte den Kopf: immer dann, wenn junge Frauen vorbeikamen. Da sah ich, daß der stramme Zeuge Jehovas auch nur ein ganz normaler Mann war: Er stierte den Frauen auf den Hintern, und zwar ein bißchen zu lang für einen Superchristen.

Das machte ihn dann glatt sympathisch.

11 September 2006

Nine Eleven

Ich erinnere mich noch gut an den bewußten Tag vor fünf Jahren. Dienstag, 11. September 2001, es war mitten am Tag.

Frank Borsch kam in mein Büro und sagte: »Da ist einer mit dem Flieger ins World Trade Center.«

Ich grinste blöd, dachte an Mathias Rust, der mit seiner Cessna auf dem Roten Platz gelandet war, und hatte die Vorstellung, daß da ein kleines Flugzeug mit der Schnauze in so einem Bürogebäude steckt. Ich erinnere mich noch heute an das Bild, das ich vor meinem inneren Auge hatte.

Und dann guckten wir im Internet nach neuen Informationen, später waren wir alle verdattert, als wir erkannten, was wirklich los war, und den Rest des Abends verbrachte ich zu Hause damit, durch die Nachrichtenkanäle zu surfen, die Bilder der einstürzenden Türme anzugucken und mit Leuten zu telefonieren.

Ich war schockiert. Ja, war ich. Eine gute Bekannte sagte an dem Abend ganz trocken: »Da werden die Amis hohl drehen. Die bringen dem Bin Laden sogar die Kanarienvögel um, wenn sie können.«

Das ist jetzt fünf Jahre her. Die Türme sind noch nicht wieder aufgebaut, die Kanarienvögel dürften auch noch leben. Manchmal verläuft Geschichte wirklich seltsam – und manche Bilder hat man Jahre und Jahrzehnte danach tatsächlich gleich im Kopf.

09 September 2006

Live vom PERRY-Con

Es ist gar nicht so einfach, auf einem PERRY RHODAN-Con einen Eintrag in den privaten Blog zu schreiben. Ständig gucken mir irgendwelche PERRY RHODAN-Fans über die Schulter, während ich tippe; gerade bequatscht mich ein Bankkaufmann aus Wien, der im privaten Leben ja eigentlich Metallica hört und ansonsten gerade Bank- und Aktien-Tips geben möchte.

Manchmal ist es schon sehr schwer, ein PERRY RHODAN-Redakteur zu sein. Aber irgendwie - so denke ich - kann man als Autor so wertvoller Bücher wie "Chaos en France" ja leider nicht zu einem Dienstwagen kommen.

Ich glaube, das liest sich jetzt ein bißchen wirr. Aber was erwarten die geneigten Leser dieser Zeilen eigentlich von einem Menschen, der sich an diesem Wochenende in München befindet? Hin- und hergerissen zwischen dem Papstbesuch und dem 45. Geburtstag eines Raumfahrers ...

08 September 2006

Papstpilger

München ist gar nicht so sehr im Ausnahmezustand, wie ich mir das von Karlsruhe aus vorgestellt habe. Das Polizeiaufgebot rings um den Hauptbahnhof hält sich in Grenzen. Einzelne Beamte kontrollieren sehr genau die abgestellten Fahrzeuge, ansonsten laufen die Uniformierten in Gruppen ihre Streifen. Sogar in Karlsruhe kann ich da mehr Maschinenpistolen sehen.

Der Besuch des Papstes in der bayerischen Landeshauptstadt, der fast die Party zu Ehren von 45 Jahren PERRY RHODAN durcheinander gebracht hätte, erregt also nicht gar so viel Aufsehen, wie ich befürchtet hatte. Zumindest bisher.

Public Viewings und Gebetsplätze sind bereits am Bahnhof ausgeschildert, diverse U-Bahn-Stationen sind ja gesperrt worden. Man gibt sich hier redlich Mühe, den Gläubigen den richtigen Weg zu weisen.

Spannend wird es ja eher morgen, wenn der Oberkatholik in die Stadt kommt. Ob ich es dann schaffe, so einfach vom Hotel zum Goethe-Forum zu kommen, muß sich dann erweisen.

Immerhin sind schon die ersten Pilger in der Stadt, zumindest sieht es so aus. Jugendliche in Pfadfinder-ähnlicher Uniform gehören vielleicht nicht unbedingt dazu, aber in der Mittagszeit zogen Horden von ältlichen Damen und Herren hinter einer Dame her, die einen Prospekt in die Luft hielt.

Wohl eine Fremdenführerin oder so. Zumindest sah das ganze nicht wie eine illegale Demonstration aus ...

07 September 2006

Offizieller WorldCon-Bericht

Mein offizieller Bericht vom WorldCon in Anaheim, Kalifornien, ist jetzt auf der hoch offiziellen Seite des Verlags zu sehen. Wer da noch mal gucken mag, findet auf jeden Fall eine amüsante Abbildung meines »Badges«, also der Eintrittskarte, die man sich als Besucher wie so einen Ausweis um den Hals hängen darf.

Die albernen Bildchen, die auf dem gelben Ding zu sehen sind, stammen von den Room Parties, die ich besucht habe. Sie sind gewissermaßen ein Besuchernachweis. Nun denn ... amerikanische Con-Sitten eben.

06 September 2006

Anruf für den »Punk-Experten«; aha!

Ein Anruf von einem öffentlich-rechtlichen Sender – das freut den Redakteur der Science-Fiction-Serie, die in diesem Jahr ihren 45. Geburtstag feiert. Entsprechend fröhlich nehme ich den Anruf entgegen.

Am Telefon ist eine junge Redakteurin. Sie arbeitet an einer Sendung zum Thema »30 Jahre Punk in Deutschlnd«. Aha.

Ich hätte jetzt gesagt, daß Punk vielleicht vor 30 Jahren in England entstand, aber nicht unbedingt in Deutschland. Aber gut, ich will ja nicht kleinlich sein.

Man habe ihr meine Nummer gegeben, weil: »Sie waren ja einer der ersten Punks in Ihrer Gegend, und Sie haben in Karlsruhe sehr viel gemacht damals.«

So entstehen Legenden. Ich bin beeindruckt. 1976 war ich zwölf Jahre alt und fing an, ABBA und Smokie gut zu finden.

Und so schüttle ich noch eine Stunde danach den Kopf wegen dieses Gesprächs ...

05 September 2006

Das Rock'n'Pop-Museum ... und ich

Was ich selbst lange Zeit nicht wußte: Es gibt tatsächlich ein Rock'n'Pop-Museum, das in der Stadt Gronau ausgerechnet am Udo-Lindenberg-Platz 1 residiert. Und dort werde ich am 21. und 22. September »aufschlagen«: mit Vortrag und Lesung.

Ich bin natürlich einigermaßen geschmeichelt davon, an einer solch kulturellen Stätte eine Lesung halten zu dürfen: Die ist am 21. September 2006, abends ab 19.30 Uhr – kostet drei Euro Eintritt.

Laut Info der Veranstalter werde ich »die Besucher mit den zahlreichen Vorurteilen über die Punk-Bewegung konfrontieren und Aufklärungsarbeit leisten«. Hm. Ich glaube nicht, daß die mein Buch »Vielen Dank Peter Pank« oder die Fortsetzung »Chaos en France« auch nur mal angeschaut haben.

Am 22. September 2006 halte ich morgens zu nachtschlafener Zeit – also um zehn Uhr – einen Vortrag für »interessierte Schulklassen«, den ich noch ein bißchen vorbereiten muß. Auch das stelle ich mir recht lustig vor, weil ich mir über mein Publikum noch gar keine konkreten Gedanken machen kann.

04 September 2006

Radiosendung zu Twisted Chords

Gestern abend hatte ich in meiner Radiosendung – die mit meiner verschnupft klingenden Stimme leider nicht sehr professionell klang – einen besonderen Gast: Tobi von Twisted Chords war anwesend, und natürlich ging es um das zehnjährige Jubiläum des sympathischen Labels aus Kalrsruhe.

Zehn Jahre Platten gemacht, insgesamt fünfzig Titel in der Zeit auf einen kleinen Independent-Markt gebracht, nicht nur Punk und Hardcore, sondern auch Ska und HipHop: Das war ein guter Grund, das Label mal zu präsentieren.

Das praktische an der Sendung war, daß wir nur eine einzige CD abspielten – klar, hier hatte Tobi einfach die besten Stücke aus zehn Jahren Twisted Chords zusammengefaßt. Rifu aus Norwegen, Police Bastard aus England, Ya Basta aus Frankreich, dazu die coolen deutschen Bands wie Der Trick Ist Zu Atmen oder Inner Conflict ... es gab eine richtig gute Mischung.

Wir schafften es aber trotzdem, technische Fehler zu produzieren oder versehentlich Quatsch zu reden. Na ja, ENPUNKT-Radio im Querfunk eben – das hat sich in den letzten elf Jahren auch nicht grundstätzlich gebessert ...

03 September 2006

Grauer Himmel, leichte Arbeit

Der Himmel über Karlsruhe ist grau, es nieselt immer mal wieder, und es sieht nach November aus. So habe ich mir den späten Sommer und/oder frühen Herbst ja wirklich nicht vorgestellt. Das ist wahrscheinlich die gerechte Strafe für den knalleheißen Juli und die Fußball-Begeisterung – der Wettergott sorgt für Ausgleich.

Ein ideales Wetter, um den fiesen Schnupfen auszukurieren, den ich aus Kalifornien mitgebracht habe. Ich futtere Gesundheitsschnickschnack und trinke Erkältungstee, ich rotze ein Papiertaschentuch nach dem anderen voll, und ich höre gute Musik: Derzeit dreht sich die neue Monochrome-LP auf dem Plattenteller, die mich angesichts der Mixtur aus Pop und Emo und Punk und Wave komplett begeistert.

Und ich schreibe. Parallel, wie sich das gehört.

Heute ist unter anderem die aktuelle Folge von PETER PANK dran – mein Held reitet sich jetzt in eine neue Scheiße rein, diesmal immerhin politisch motiviert. Schauen wir mal, ob die aktuelle Folge heute fertig wird.

Parallel dazu arbeite ich an einem größeren Bericht über meine Reise zum WorldCon in den USA. Mein Logbuch für die PERRY RHODAN-Homepage ist bereits fertig, sollte nächste Woche dann online gehen; jetzt fehlt noch so was wie ein Übersichtsartikel, von dem ich aber noch nicht weiß, wo ich den unterbringen werde. Auch hier: Schauen wir mal ...

Bei einem so grau-grauenhaften Wetter ist Schreiben eine gute Therapie, finde ich.

02 September 2006

Konzert am Samstag morgen

Da krabbelt man am Samstag morgen um kurz vor zwölf Uhr aus dem Bett, um sich dann in frischer, munterer Damenbegleitung auf den Gutenbergplatz zu begeben. Wir kauften allerlei Leckereien auf dem Wochenmarkt, ich wurde langsam wach, und bepackt mit zwei Einkaufstüten voller Grundnahrungsmittel und Pflanzen machten wir uns auf den Heimweg.

Keine 200 Meter weiter drang Musik auf die Straße. Der kleine Laden namens »Pergamino«, der uns in der Goethestraße schon mehrfach aufgefallen war, ohne daß wir ihn je betreten hatte, wurde von besonderem Besuch beehrt: Eine Band spielte in dem Geschäft, das vielleicht eineinhalb mal so groß ist wie unser Wohnzimmer.

Sehr nett. Die drei Burschen an den Gitarren nannten sich Mocabo, wurden gelegentlich von einer Sängerin unterstützt und klampften sich durch Zigeuner-Jazz oder brasilianische Gitarren-Stücke. Sehr nett, sehr angenehm.

Wir trinken Kaffee und plaudern, im Hintergrund klimpert die Band vor sich hin, durch die großen Fenster fällt die Sonne des frühen Nachmittags in den Raum, und so langsam werde ich dann doch wach.

So lasse ich mir einen Morgen am Samstag gefallen.